Der fünf Flüsse Radweg in Bayern
(https://fuenf-fluesse-radweg.info/de/)
Tourbericht Erfahrungen und Eindrücke von unserer fünf Flüsse Tour im Mai 2024
Anreise nach Regensburg:
Wegen ÖBB Baustelle zwischen Linz – Wels komplizierte Bahn anreise. Kommen nur bis Linz, danach müssen wir den Regionalzug mit einmal umsteigen in Passau nach Regensburg nehmen. Dann noch 40 Kilometer mit dem Rad bis Kelheim zur ersten Unterkunft.
Erster Tag:
Im Zug eine Schreckminute, mir fällt auf, dass mein Navi Handy nicht mehr am Rad ist. Vergessen abzunehmen! Ist mit Sicherheit gestohlen. Suchaktion nichts zu machen es ist futsch. Vielleicht gibt es einen ehrlichen Dieb. Anruf, Irmgards Tasche fängt zu klingeln an, ist nochmal gut ausgegangen. Im Regionalzug das übliche, die beliebtesten Sitzplätze sind die Fahrradplätze, und niemand macht frei. Wir steigen in Passau zum ersten Mal um. Die deutschen Regionalzüge sind nicht so komfortabel, Fahrradmitnahme nur bedingt möglich. In Plattling steigen wir zum letzten Mal um. Nachdem wir uns eine Stunde vor geschummelt haben, sind wir schon um 15:00h in Regensburg. Pünktlich wird in Regensburg zusammen gewartet und gestartet. Etwas Verwirrung in Regensburg. Es sind zu viele Leute unterwegs. Auf Kopfsteinpflaster durch die Innenstadt. Endlich am Radweg neben der Donau wird es auch nicht besser. Herrliches Ambiente aber zu viele Radler auf 1,5 m Spurbreite. Auf den Weg merkt man das es der 1. Mai ist. Ein Fest nach dem anderen mit jeweils Hunderten Gästen, der Radweg geht mitten durch. Im Bad Armberg das gleiche Szenario, am Ende der Fanmeile kehren wir bei einer Eisdiele (Paparazzo) ein. Weiter bis Kelheim, da wollen wir unbedingt ins berühmte Bräuhaus (Weißes Bräuhaus). Mit einer umständlichen Anfahrt erreichen wir das auch um 19:20h. Das Einchecken in die Unterkunft wird zum Alptraum. Wegen vertauschter Schlüssel können wir nicht in die Radgarage. Am Ende doch alles gut.
Zweiter Tag:
Riesenglück mit dem Wetterfrosch, auch wenn wir nicht gleich in die Radgarage kamen, Zimmer u. Frühstück sowie Service extraklasse. Wir starten bei herrlichem Wetter aber mit düsterer Prognose. Wir fahren ab, über eine Brücke, ich suche den Weg, und wieder bei einer kritischen Stelle wissen es alle besser und Jupps sind sie auf einem anderen Pfad. Jetzt bin ich alleine am Weg. Fahre ein paar Kilometer, dann kommt Anruf. Ich wollte einfach nur warten, aber ich musste zurück (Panne). Auf der Rückfahrt verstecken sich die Kollegen so das ich sie übersehe. Bin die ganze Strecke retour gefahren. Bekomme zweiten Anruf. Drehe wieder um. Umständlich finde ich die Kollegen endlich. Die Handhabung der Technik muss da noch verbessert werden (Oruxmaps Multitrack) usw. Für mich sind es heute 10 Kilometer mehr. Etwas verspätet geht es nach Behebung der Kettenpanne weiter. Stopp bei der Tatzlwurmbrücke ( https://www.herzstueck.bayern/attraktion/holzbruecke-tatzlwurm-200e691cf1 ) in Essing. Radwege sind sehr gut, Schotter u. Asphalt wechselt sich ab. In Riedenburg suchen wir uns eine passende Wirtschaft. Essen eine Kleinigkeit mit dem obligatorischen bayrischen Bier (Braugasthof Schwan). Locker geht’s weiter bis Dietfurt (Marktplatz), Donner, Gewitter kündigt sich an. Weiterfahren oder nicht? Ich protestiere, bin für eine Einkehr, man kann Petrus sowieso nicht davonfahren. Wir sitzen in der Eisdiele im Trockenen und der Regenguss kommt runter. Ein älterer solo Radler setzt sich zu uns, erzählt von seinem Leben. Beeindruckend was er erzählt, war 7 Jahre auf Dialyse (Nierenversagen), schläft
im Zelt, dankt Gott für sein zweites Leben am Bike. Ab hier radeln wir die restlichen 20 km bei bewölktem Wetter, meist auf Asphalt, mit etwas nassen Schotter in die Unterkunft in Berching (Gasthof Dallmayr). War heute, Riesen Wetter Glückstag mit einigen Hopp las. Interessant auch, was sich so am Radweg tut, da kann schon mal passieren, dass 100 Läuferinnen entgegenkommen oder eine Baustelle mit Bagger, wobei der Baggerlenker uns scherzhaft (nur für nicht e-Biker) durchwinkt.
Dritter Tag:
Heute morgens bewölkt aber trocken. Etwas wärmer angezogen, es geht Richtung Nürnberg bei kühlen 12°. Der Weg führt den Ludwig-Donau-Main-Kanal entlang. Sehr schöner Radweg durch die Natur. Einige Fotostopps sind angebracht. Sehenswerte Schleuse 25 u. Alma-Victoria (ein buchbares Event Boot).
Bei Neumarkt an der Oberpfalz verpassen wir den Abbieger in die Innenstadt. Sowieso besser, denn wir wollen ja noch Nürnberg besichtigen.
Kurz nach Neumarkt kehren wir im Seecafé nach 22 km zum ersten Mal ein. Nach kurzer Kaffeepause geht es weiter, leider hat in der Pause der Wind zugenommen. Wird schwieriger Kilometer zu machen. Kurz vor der 40 km Marke finden wir eine typische bayrische Wirtschaft (Mittagessen) in
Schwarzenbach, Gasthof zum Ludwigskanal. Jemand bestellt einen Willi, den muss ich auch konsumieren, rate mal, was das ist! Beim Brückkanal über die Schwarzach wird es eng, man muss absteigen und aufpassen, damit man nicht ins Wasser fällt (https://brueckkanal.com). Gleich daneben die Waldschenke, die muss man besuchen, wenn man schon in der Gegend ist. Viele Radler sehen wir bei diesem Wetter nicht, es haben auch viele Lab stellen zu. Es kommen uns wieder 100e Läufer entgegen (Schule Sportfest). Das Wetter bessert sich, schön langsam werden es zu viel Kilometer am Damm. Ein Gedicht, die lange Einfahrt nach Nürnberg, da geht es nur mehr der Radautobahn entlang. Die Stadtväter haben sich da wirklich was überlegt. Leider können wir nicht die volle Geschwindigkeit, Karin verliert Luft, kommt nicht nach. Genau vor dem Hotel haben wir den Platten. Heute 70 km gefahren, insgesamt bis jetzt 165 km. Aber das Wichtigste ist, wir sind trocken geblieben.
Vierter Tag: (Der längste Tag m. Steigungen).
Am Vortrag Abends was zu Essen zu bekommen war schwierig. Es gibt zwar tausend Lokale in Nürnberg aber keinen freien Tisch. Mit dem Frühstück sind wir zeitlich früh dran, die Schlange baut sich erst hinter uns auf. Morgens kühles Wetter, es soll aber immer besser werden. Der Platte ist repariert, es kann losgehen. Rausfahrt aus Nürnberg, wir kommen nochmals beim Marktplatz u. Goldenen (schöner) Brunnen vorbei. Die Rausfahrt ebenso angenehm wie am Vortag. Wir fahren durch schöne Parks. Und wieder viele entgegenkommende Marathonläufer. Kein Damm mehr, es sind sehr gute Wege durch das jeweilige Siedlungsgebiet. Nach 22 km erreichen wir Lauf. Lauf bietet eine wundervolle Altstadt, da kehren wir ein. Die Sonne fährt auch schon mit, hoffentlich bleibt es so. Hansi sucht einen Radshop, um den abgenutzten Reifen zu tauschen. Die kommenden Kilometer sind sehr leicht zu fahren, in Nu sind wir in Hersbruck (Marktplatz). Wir kehren ein und essen eine Speckknödelsuppe. Die Küche dauert aber lange, noch 40 km bis ins Ziel, das wird eng. Kleine Drink Pause am Weg, brauche einen Willi, übrigens der Willi (ist ein Williams Birne Schnaps), den habe ich nicht mit, aber dafür einen Flachmann. Wir schlängeln uns durch die Gegend, Wasser sehen wir keines. Der angesteuerte Braugasthof in Sulzbach-Rosenberg sperrt leider zu spät auf, macht nichts, wir finden schnell Ersatz, diesmal gibt’s keinen Festbock, sondern nur eine Weißweinschorle. Durch die sporadischen Steigungen stellt sich Ermüdung ein. Der Esterbauer wird fünfmal durchgeblättert, wie weit noch? Die letzten Kilometer auf der Wurmartigen Strecke, keine Probleme. Jeder ist froh das Ziel in Amberg (Hotel zur Altstadt) erreicht zu haben. Es waren heute doch 80 km, und das ist für uns ohne Strom schon enorm viel.
Fünfter Tag:
Heute befürchten wir Regen. Daher wollen wir bisschen schneller voran, vielleicht haben wir dann weniger Regenkilometer. Morgens beim Start ein paar Regentropfen. Genug um gleich den Regendress anzuziehen. Wir kommen schnell auf eine Bahntrasse. Heute geht’s schneller. Wir radeln schon 25 km und finden keine Lab stelle. In Schmidmüllen sind fünf Gasthäuser aber alle gesperrt. Nachdem wieder ein paar Regentropfen spürbar werden, gibt es die immer wiederkehrende Umkleideshow. Ab hier halte ich Ausschau nach einer Verpflegung. Sehe Tafel (Bauer Wirtschaft zum Tannenbaum offen). Das wichtigste (offen), ist zwar schlicht u. einfach, es protestiert aber niemand. Es geht weiter bis Bad Kallmünz, hier ist die steinerne Brücke besonders sehenswert. Unter einer Brücke ziehe ich mir wieder die Regensachen darüber. Glück gehabt denn nach 2 km ist der Regen da, ich suche mir einen Unterstand, das ganze Szenario war aber nach 2 Minuten vorbei. Wir warten zusammen, der Regen lässt nach und es geht weiter. Der Blick nach oben macht mir Sorgen, und noch mehr der aufkommende Gegenwind. Halte Ausschau, bin mir sicher, dass wir schnellstens wo hineinmüssen. Nach kurzer Diskussion wird mein Vorschlag beim Campingplatz rein angenommen. Da waren dann alle froh, denn der Regenguss kommt runter u. wir sitzen im Trockenen unterm Schirm. Die Räder haben auch noch ein Platzerl unterm Schirm ergattert. Nachdem der Regen vorbei ist, machen wir uns wieder auf den Weg. Noch ca. 15 Kilometer zum Ibis Hotel. Bis jetzt riesengroßes Glück mit dem Wetter. Super Radwetter auf den folgenden Kilometer, allerdings die letzten 5 Kilometer ziehen sich die Wolken wieder zu. Ob sich das ausgeht? Mein Fahrrad Navi (Oruxmaps https://oruxmaps.com/cs/es) lotst mich genial ins Hotel, das war extraklasse. Wir sind trocken im Ziel gelandet, haben aber nichts zu essen und es schüttet draußen. Regensburg ohne Regen, wie ein Wunder haben wir es geschafft trocken zu bleiben. Zum ersten Mal in der Bikerlaufbahn nehmen wir ein Taxi, um in die Innenstadt zu gelangen. Tour abgeschlossen, wir sind wieder in Regensburg.
Fünf Flüsse Radweg in Bayern
Conclusio:
Unbedingte Empfehlung, diese Strecke einmal zu fahren. Zwei sehr schöne deutsche Großstädte (Regensburg u. Nürnberg). Am ersten Tag lernten wir eine verstopfte Stadt kennen, fast schon wie Amsterdam Verhältnisse. Bei schlechtem Wetter sind schnell weniger Radler am Weg und viel Gastro gesperrt. Der Radweg ist gut beschildert. Asphalt und Sand/Waldwege wechseln sich immer wieder ab. Die Sand/Wald Wege fühlen sich wie Asphalt an. Lacken, Furchen, wie wir das von uns kennen, gibt es nicht. Einmal ein langer Damm Weg aber dann wieder Bahntrassenweg. Die fünf Flüsse sind Donau, Altmühl, Pegnitz, Vils, Naab. Auch einige kleinere Städte dabei, wie z. B. Neumarkt in der Oberpfalz, Kelheim u. Amberg. Manchmal windet man sich auch wie ein Wurm durch die Gegend. Immer wieder viel Natur und Vogelgezwitscher. Für uns war das Timing optimal, Genießer sollten sich mehr Zeit nehmen. Gastro entspricht den österreichischen Verhältnissen, laut meinem Gefühl sogar besser. Auch die Unterkünfte alle hervorragend. Diese Tour reiht sich in den Top 10 ein.