Villach-Grado 2024 (CAAR)

Hier mehr über den Komponisten
https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Haydn

Grado 2024 (Sieben Radler auf zur Adria)

Anreise: Wien-Salzburg. 
Einige von uns treten zum ersten Mal den „Ciclovia Alpe Adria Radweg“ (CAAR) von Villach nach Grado. Für drei Radler von uns ist es eine Wiederholung in der Light-Version, da ja der eigentliche Start schon in Salzburg ist (https://www.alpe-adria-radweg.com/). Der CAAR (Ciclovia Alpe Adria Radweg) geht über die Alpen von Salzburg bis nach Grado. Die Alpenquerung mit Tauernschleuse (Böckstein-Mallnitz) ersparen wir uns, da wir erst in Villach starten. Somit haben wir nur eine kleine Steigung vor Tarvis, dann geht es nur noch das Kanaltal runter. Anreise Villach individuell, Irmgard und Josef nehmen die Bahn bis Salzburg. Im Railjet Richtung München sind die Radabstellplätze voll gebucht. Nur zu Dritt gelingt es uns, zwei Tramper-eBikes einzuhängen. Freundlicherweise helfen alle zusammen, inklusive Schaffner. Hotel Vogelweiderhof in Salzburg ist nichts Besonderes, dürfte ein chinesisches Investitionsprojekt sein. Die Räder müssen mit aufs Zimmer. Eine Radgarage kennt man nicht, ist aber gar nicht vonnöten, denn eingefleischte Biker lassen Ihre Liebe sowieso nicht gerne alleine. Am Abend noch eine gemütliche Stadtrunde, natürlich ins Augustinerbräu (https://www.augustinerbier.at/). 

Grado 2024, Salzburg-Tarvis, Tag 2.
Frühstück schon um 7:00 Uhr, Unser Zug fährt um 8:12 Uhr ab. Die Räder fahren diesmal in einem eigenen Wagen. Unsere reservierten Plätze leider gestrichen, da der 19er Wagon fehlt. Einen Sitzplatz bekommen wir aber doch noch . Kaum zu glauben, dass wir diese Strecke mit der Bahn schon mal geradelt sind: Bischofshofen, St. Johann im Pongau, Bad Hofgastein, Bad Gastein, Mallnitz, Villach. Wir kommen pünktlich an, es dauert etwas, bis wir mit dem Rad startklar sind. Aus Villach heraus kämpfen wir mit den roten Ampeln, es kommt noch der übliche Kettenwurf dazu. Die 20 km bis nach Arnoldstein zum Gasthof Wallner schaffen wir pünktlich. Um 13:00 Uhr treffen wir den Rest der Truppe, 5 Personen mit Auto angereist, Hildegard, Olga, Monika, Franz u. Edi.
Nach dem ausgiebigen Mittagessen geht es zügig bergauf bis Tarvis. Es kommen immer Ausrastpassagen……. plötzlich sehen wir einen bösen Radunfall. Ein älterer Radler liegt bewusstlos mit dem Körper halb im Bach und halb am Radweg. Die herumstehende Menschenmenge verständigt gerade einen Rettungsdienst. Vorsichtig passieren wir die Stelle, wir wollen hier nicht zusätzlich stören. Fahren weiter mit doppelter Vorsicht bis Tarvisio, wo wir die Markthalle besuchen. Allerdings haben unsere Damen zu wenig auf die Öffnungszeiten geachtet, somit ist der Einkauf schnell erledigt, denn die Geschäfte sperren soeben zu. Jetzt geht es nur noch ein paar Meter bergauf zur Unterkunft Hotel Haberl. Abendessen gibt es gleich im Hotel, es hat etwas länger gedauert, das Personal war überlastet. Für uns heute ein schöner Radtag, wenn auch der furchtbare Unfall nachdenklich macht.

Grado 2024 nach Tarvisio, Tag 3
Morgens begibt sich die ganze Gruppe auf Schlüsselsuche, Monika hat den Zimmerschlüssel verlegt, der findet sich schnell wieder an der Rezeption. Kurz vor der Abfahrt suchen wir noch Hildes Display, denn ohne dem lässt sich das E-Bike nicht in Betrieb nehmen. Zusätzlich fällt mein Rad um, der Spiegel ist kaputt, Monika hat zu wenig Luft im Hinterrad, Display im Schuppen endlich gefunden und es geht etwas verspätet los. Wir fahren ein paar Kilometer auf ebener, leicht hügeliger Strecke, danach wird es richtig schön. Die ersten Tunnels kommen, der Eindruck ist fantastisch, ein paar Fotostopps müssen sein. In Pontebba erster Wegpunkt fahren wir versehentlich vorbei, macht nichts > umdrehen, weil weiter vorne gibt’s keine Labstelle mehr. Nach kurzer Einkehr geht es noch mal rauf zur Radtrasse und danach passieren wir viele Tunnels. Wir fahren bedächtig mit vielen Fotostopps und genießen die herrliche Landschaft. Wir könnten schnell runterbrausen, aber es wird hier jedem klar, diese Strecke fährt man nur im genießenden Tempo. Pause machen wir wieder bei der altbekannten Station Chiusaforte (www.stazionedichiusaforte.it). Noch ein paar Tunnels durch bis Resiutta. Bei einem Wasserfall mit Bademöglichkeit bleiben wir stehen, Franz testet das kühle Nass. Wir fahren weiter, ab Resiutta beginnt die auch für uns neue Trassenführung bis Carnia. Im Hotel Carnia wo wir schon zum dritten Mal residieren, sind wir am Ziel. Conclusio: Es sind sich alle einig: > eine der schönsten Strecken, die es zu radeln gibt. Wir haben uns bemüht, die Tunnel zu zählen, es ist nicht genau gelungen, aber es sind auf jeden Fall > 25. Zum Glück gibt es da noch meinen Freund Gerald, der eine Woche vorher genauer gezählt hat, es sind 34 Tunnels und etliche Brücken. Die stechende Sonne machte sich bei mir bemerkbar, die 15-er-Sonnencreme war wohl zu wenig. 

Grado 2024 nach Udine, Tag 4
Gestern Abend gut gegessen, heute geht es mehr in die italienische Provinz. Wir starten pünktlich die neue Trassenführung ist bald zu Ende. Vor Venzone haben wir ein kurzes Stück am Straßenbankett und danach radeln wir gediegen um 9:30 Uhr in Venzone ein. Der erste Altstadteindruck ist für alle überraschend und erstaunlich. Bei Venzone fahren wir auf die andere Seite vom Kanal. Wir nehmen die alte CAAR Route bis Bordano. Ist eine wirklich schöne Provinzroute, wo wir das Schmetterlingshaus „Casa delle Farfalle“ besuchen. Eine beeindruckende Schmetterlingssammlung aus der ganzen Welt. Wir fahren Richtung Udine weiter, eine abwechslungsreiche Strecke. Nach 20 km hat leider unsere angedachte Labstelle geschlossen. Gezwungenermaßen gehts weiter, bis wir einen Kiosk am Radweg finden (war Riesenglück für uns, Hitze, Durst und Hunger machten schon schlechte Laune ). Nach einem kühlen Bioapfelsaft mit Wasser und Burger mit Pommes geht es nach Udine weiter. Es kommen ein paar anstrengende Hügel, an denen wir Nicht-E-Biker doch ins schwitzen kommen. Wir wussten schon im Vorfeld, dass die Stadteinfahrt Udine nicht einfach wird, diesen Teil haben wir aber exzellent gemeistert. Gleich nach dem Check-in im B&B-Hotel gibt’s für die gelungene Ankunft zwei Flaschen Prosecco. Wir suchen noch ein Fahrradgeschäft auf. Es dauert eine Weile, bis wir den Zettel am Vordereingang entschlüsseln (geh doch hinten rein). Zum Glück bekommen wir einen neuen Spiegel und Monika ein paar neue Fahrradhandschuhe. Der Abend in Udine wurde doch noch exklusiv, es gab einige Diskussionen, welche Pizza wie belegt ist, aber dann doch nicht die bestellte Pizza gegessen wurde. Monikas Tipp zum Abendessen bei „Al Gelso“ hat sich dennoch ausgezahlt. 

Grado 2024, Tag 5
Ab Udine wird es für uns neu. Die Sonne brennt schon Tage ab der früh herunter, heute steht ein Besuch des Weingutes Nadalutti am Programm. Raus aus Udine geht es einfacher als gestern rein, am Gehsteig ist ein Radweg ausgezeichnet. Immer der Route entlang, plötzlich kommt eine unerwartete Absperrung > Ausweichroute nur über die Schnellstraße möglich. Ein paar Kilometer auf der Straße, es folgt eine Flussquerung über eine Brücke, den Track finden wir schnell nach der Flussquerung wieder. Durch die italienische Provinz geht es meist auf ausgedientem Asphalt mit einigen Schotterpassagen, der leichte Gegenwind ist angenehm bei der Hitze. In Premariacco machen wir Pause in einem Coffeeshop. Edi verletzt sich am Knie, kleiner Sturz wegen einer Asphaltnase. Nur mehr sechs Kilometer, bis wir im Weingut Nadalutti ankommen. Wir sehen uns die Gegend an, dann geht es zur Verkostung. Es werden sechs Flaschen bzw. Sorten vorgestellt und wir sind uns einig der Prosecco und der Rotwein sind unsere Favoriten. Als Unterlage gibt es eine liebevoll aufbereitete Spezialitätenplatte aus der Region mit Käse und Schinken.. Nach langer Rast geht es wieder weiter durch die typische italienische Gegend. Wir sind hier die einzigen Radler, obwohl ausgewiesene Radwege beschildert sind. Zum Glück haben wir Franz, unser 0,0-Promille-Guide, er bringt uns perfekt ins „Hotel al Ponte“ ins Ziel. Conclusio: Eine sehr nette Familie bei der Weinverkostung, der Gastgeber hat extra eine englischsprachige Verkostung organisiert. Interessant, welche familiäre Atmosphäre trotz Sprachbarriere zustande kommen kann. Ein gelungener Radtag mit einer sehr guten Route abseits den CAAR. 

Grado 2024, Tag 6
Gleich nach dem Frühstück starten wir etwas früher. Es sind nur mehr 34 Kilometer bis Grado. Wir erwarten wieder gleichwertige Radwege, es sollte aber anders kommen. Diese 10 Kilometer sind die schlechtesten, die wir in Italien je gefahren sind. Steine, Schotter, Sand – zeitweise müssen wir sogar schieben. Und das soll ein markierter Radweg sein? (11Aqui) neben dem Fluss Isonzo. Alternative wird es hier wohl nur auf der Straße geben. In Fiumicello machen wir noch eine kleine Kaffeepause. Über San Lorenzo fahren wir dann wieder auf besseren Wegen weiter. Wundervoll gehts ab Aquileia wieder am CAAR weiter. Nach ein paar Kilometern erreichen wir die Adria, der erste Eindruck: Ein Augenaufreißer. Natürlich sofort Fotostopp, kaum 500m am Damm, der Klassiker: ein Platter an Monikas Vorderrad an der exponiertesten Stelle mitten am Dammweg. Das geht in die Geschichte ein. Der Schlauch wurde von Franz schnell getauscht, danach wird der Rest vom Damm-Zufahrtsweg bewältigt. Zuerst machen wir eine Extra-Runde durch Grado und dann geht es direkt zum Hotel Splendor.

Clonclusio: Ein ereignisreicher Tag, zuerst der absolute Horrorpfad, dann Adria mit vollem Ambiente erreicht, und zu guter letzt noch eine exklusive Panne vor der Nase. Noch spät abends ein Orkan-artiges Unwetter, endlich gab es Abkühlung und Regen.