Anreise: Wien-Salzburg. Einige von uns treten zum ersten Mal den „Ciclovia Alpe Adria Radweg“ (CAAR) von Villach nach Grado. Für drei Radler von uns ist es eine Wiederholung in der Light-Version, da ja der eigentliche Start schon in Salzburg ist (https://www.alpe-adria-radweg.com/). Der CAAR (Ciclovia Alpe Adria Radweg) geht über die Alpen von Salzburg bis nach Grado. Die Alpenquerung mit Tauernschleuse (Böckstein-Mallnitz) ersparen wir uns, da wir erst in Villach starten. Somit haben wir nur eine kleine Steigung vor Tarvis, dann geht es nur noch das Kanaltal runter. Anreise Villach individuell, Irmgard und Josef nehmen die Bahn bis Salzburg. Im Railjet Richtung München sind die Radabstellplätze voll gebucht. Nur zu Dritt gelingt es uns, zwei Tramper-eBikes einzuhängen. Freundlicherweise helfen alle zusammen, inklusive Schaffner. Hotel Vogelweiderhof in Salzburg ist nichts Besonderes, dürfte ein chinesisches Investitionsprojekt sein. Die Räder müssen mit aufs Zimmer. Eine Radgarage kennt man nicht, ist aber gar nicht vonnöten, denn eingefleischte Biker lassen Ihre Liebe sowieso nicht gerne alleine. Am Abend noch eine gemütliche Stadtrunde, natürlich ins Augustinerbräu (https://www.augustinerbier.at/).
Grado 2024, Salzburg-Tarvis, Tag 2. Frühstück schon um 7:00 Uhr, Unser Zug fährt um 8:12 Uhr ab. Die Räder fahren diesmal in einem eigenen Wagen. Unsere reservierten Plätze leider gestrichen, da der 19er Wagon fehlt. Einen Sitzplatz bekommen wir aber doch noch . Kaum zu glauben, dass wir diese Strecke mit der Bahn schon mal geradelt sind: Bischofshofen, St. Johann im Pongau, Bad Hofgastein, Bad Gastein, Mallnitz, Villach. Wir kommen pünktlich an, es dauert etwas, bis wir mit dem Rad startklar sind. Aus Villach heraus kämpfen wir mit den roten Ampeln, es kommt noch der übliche Kettenwurf dazu. Die 20 km bis nach Arnoldstein zum Gasthof Wallner schaffen wir pünktlich. Um 13:00 Uhr treffen wir den Rest der Truppe, 5 Personen mit Auto angereist, Hildegard, Olga, Monika, Franz u. Edi. Nach dem ausgiebigen Mittagessen geht es zügig bergauf bis Tarvis. Es kommen immer Ausrastpassagen……. plötzlich sehen wir einen bösen Radunfall. Ein älterer Radler liegt bewusstlos mit dem Körper halb im Bach und halb am Radweg. Die herumstehende Menschenmenge verständigt gerade einen Rettungsdienst. Vorsichtig passieren wir die Stelle, wir wollen hier nicht zusätzlich stören. Fahren weiter mit doppelter Vorsicht bis Tarvisio, wo wir die Markthalle besuchen. Allerdings haben unsere Damen zu wenig auf die Öffnungszeiten geachtet, somit ist der Einkauf schnell erledigt, denn die Geschäfte sperren soeben zu. Jetzt geht es nur noch ein paar Meter bergauf zur Unterkunft Hotel Haberl. Abendessen gibt es gleich im Hotel, es hat etwas länger gedauert, das Personal war überlastet. Für uns heute ein schöner Radtag, wenn auch der furchtbare Unfall nachdenklich macht.
Grado 2024 nach Tarvisio, Tag 3 Morgens begibt sich die ganze Gruppe auf Schlüsselsuche, Monika hat den Zimmerschlüssel verlegt, der findet sich schnell wieder an der Rezeption. Kurz vor der Abfahrt suchen wir noch Hildes Display, denn ohne dem lässt sich das E-Bike nicht in Betrieb nehmen. Zusätzlich fällt mein Rad um, der Spiegel ist kaputt, Monika hat zu wenig Luft im Hinterrad, Display im Schuppen endlich gefunden und es geht etwas verspätet los. Wir fahren ein paar Kilometer auf ebener, leicht hügeliger Strecke, danach wird es richtig schön. Die ersten Tunnels kommen, der Eindruck ist fantastisch, ein paar Fotostopps müssen sein. In Pontebba erster Wegpunkt fahren wir versehentlich vorbei, macht nichts > umdrehen, weil weiter vorne gibt’s keine Labstelle mehr. Nach kurzer Einkehr geht es noch mal rauf zur Radtrasse und danach passieren wir viele Tunnels. Wir fahren bedächtig mit vielen Fotostopps und genießen die herrliche Landschaft. Wir könnten schnell runterbrausen, aber es wird hier jedem klar, diese Strecke fährt man nur im genießenden Tempo. Pause machen wir wieder bei der altbekannten Station Chiusaforte (www.stazionedichiusaforte.it). Noch ein paar Tunnels durch bis Resiutta. Bei einem Wasserfall mit Bademöglichkeit bleiben wir stehen, Franz testet das kühle Nass. Wir fahren weiter, ab Resiutta beginnt die auch für uns neue Trassenführung bis Carnia. Im Hotel Carnia wo wir schon zum dritten Mal residieren, sind wir am Ziel. Conclusio: Es sind sich alle einig: > eine der schönsten Strecken, die es zu radeln gibt. Wir haben uns bemüht, die Tunnel zu zählen, es ist nicht genau gelungen, aber es sind auf jeden Fall > 25. Zum Glück gibt es da noch meinen Freund Gerald, der eine Woche vorher genauer gezählt hat, es sind 34 Tunnels und etliche Brücken. Die stechende Sonne machte sich bei mir bemerkbar, die 15-er-Sonnencreme war wohl zu wenig.
Grado 2024 nach Udine, Tag 4 Gestern Abend gut gegessen, heute geht es mehr in die italienische Provinz. Wir starten pünktlich die neue Trassenführung ist bald zu Ende. Vor Venzone haben wir ein kurzes Stück am Straßenbankett und danach radeln wir gediegen um 9:30 Uhr in Venzone ein. Der erste Altstadteindruck ist für alle überraschend und erstaunlich. Bei Venzone fahren wir auf die andere Seite vom Kanal. Wir nehmen die alte CAAR Route bis Bordano. Ist eine wirklich schöne Provinzroute, wo wir das Schmetterlingshaus „Casa delle Farfalle“ besuchen. Eine beeindruckende Schmetterlingssammlung aus der ganzen Welt. Wir fahren Richtung Udine weiter, eine abwechslungsreiche Strecke. Nach 20 km hat leider unsere angedachte Labstelle geschlossen. Gezwungenermaßen gehts weiter, bis wir einen Kiosk am Radweg finden (war Riesenglück für uns, Hitze, Durst und Hunger machten schon schlechte Laune ). Nach einem kühlen Bioapfelsaft mit Wasser und Burger mit Pommes geht es nach Udine weiter. Es kommen ein paar anstrengende Hügel, an denen wir Nicht-E-Biker doch ins schwitzen kommen. Wir wussten schon im Vorfeld, dass die Stadteinfahrt Udine nicht einfach wird, diesen Teil haben wir aber exzellent gemeistert. Gleich nach dem Check-in im B&B-Hotel gibt’s für die gelungene Ankunft zwei Flaschen Prosecco. Wir suchen noch ein Fahrradgeschäft auf. Es dauert eine Weile, bis wir den Zettel am Vordereingang entschlüsseln (geh doch hinten rein). Zum Glück bekommen wir einen neuen Spiegel und Monika ein paar neue Fahrradhandschuhe. Der Abend in Udine wurde doch noch exklusiv, es gab einige Diskussionen, welche Pizza wie belegt ist, aber dann doch nicht die bestellte Pizza gegessen wurde. Monikas Tipp zum Abendessen bei „Al Gelso“ hat sich dennoch ausgezahlt.
Grado 2024, Tag 5 Ab Udine wird es für uns neu. Die Sonne brennt schon Tage ab der früh herunter, heute steht ein Besuch des Weingutes Nadalutti am Programm. Raus aus Udine geht es einfacher als gestern rein, am Gehsteig ist ein Radweg ausgezeichnet. Immer der Route entlang, plötzlich kommt eine unerwartete Absperrung > Ausweichroute nur über die Schnellstraße möglich. Ein paar Kilometer auf der Straße, es folgt eine Flussquerung über eine Brücke, den Track finden wir schnell nach der Flussquerung wieder. Durch die italienische Provinz geht es meist auf ausgedientem Asphalt mit einigen Schotterpassagen, der leichte Gegenwind ist angenehm bei der Hitze. In Premariacco machen wir Pause in einem Coffeeshop. Edi verletzt sich am Knie, kleiner Sturz wegen einer Asphaltnase. Nur mehr sechs Kilometer, bis wir im Weingut Nadalutti ankommen. Wir sehen uns die Gegend an, dann geht es zur Verkostung. Es werden sechs Flaschen bzw. Sorten vorgestellt und wir sind uns einig der Prosecco und der Rotwein sind unsere Favoriten. Als Unterlage gibt es eine liebevoll aufbereitete Spezialitätenplatte aus der Region mit Käse und Schinken.. Nach langer Rast geht es wieder weiter durch die typische italienische Gegend. Wir sind hier die einzigen Radler, obwohl ausgewiesene Radwege beschildert sind. Zum Glück haben wir Franz, unser 0,0-Promille-Guide, er bringt uns perfekt ins „Hotel al Ponte“ ins Ziel. Conclusio: Eine sehr nette Familie bei der Weinverkostung, der Gastgeber hat extra eine englischsprachige Verkostung organisiert. Interessant, welche familiäre Atmosphäre trotz Sprachbarriere zustande kommen kann. Ein gelungener Radtag mit einer sehr guten Route abseits den CAAR.
Grado 2024, Tag 6 Gleich nach dem Frühstück starten wir etwas früher. Es sind nur mehr 34 Kilometer bis Grado. Wir erwarten wieder gleichwertige Radwege, es sollte aber anders kommen. Diese 10 Kilometer sind die schlechtesten, die wir in Italien je gefahren sind. Steine, Schotter, Sand – zeitweise müssen wir sogar schieben. Und das soll ein markierter Radweg sein? (11Aqui) neben dem Fluss Isonzo. Alternative wird es hier wohl nur auf der Straße geben. In Fiumicello machen wir noch eine kleine Kaffeepause. Über San Lorenzo fahren wir dann wieder auf besseren Wegen weiter. Wundervoll gehts ab Aquileia wieder am CAAR weiter. Nach ein paar Kilometern erreichen wir die Adria, der erste Eindruck: Ein Augenaufreißer. Natürlich sofort Fotostopp, kaum 500m am Damm, der Klassiker: ein Platter an Monikas Vorderrad an der exponiertesten Stelle mitten am Dammweg. Das geht in die Geschichte ein. Der Schlauch wurde von Franz schnell getauscht, danach wird der Rest vom Damm-Zufahrtsweg bewältigt. Zuerst machen wir eine Extra-Runde durch Grado und dann geht es direkt zum Hotel Splendor.
Clonclusio: Ein ereignisreicher Tag, zuerst der absolute Horrorpfad, dann Adria mit vollem Ambiente erreicht, und zu guter letzt noch eine exklusive Panne vor der Nase. Noch spät abends ein Orkan-artiges Unwetter, endlich gab es Abkühlung und Regen.
Samstag, 25.5. Bahnhof Salzburg – Neufahrn 22 km mit 300 Höhenmetern
Wir sind wieder einmal zu viert unterwegs, diesmal am Mozartradweg. Wir treffen uns am Westbahnhof, Westbahn wie immer problemlos, diesmal sitzen wir im oberen Teil des Zuges. Wir kommen pünktlich an und starten gleich, um vor einem eventuellen Schauer im Hotel zu sein.
Am Radweg geht es aus der Stadt Salzburg hinaus, Samstagsverkehr, doch einiges los.
Wir bleiben trocken, einmal kehren wir um und nehmen eine verkehrsberuhigte Strecke, um dann beim Wirten in Neufahrn 22 in Neumarkt am Wallersee (Gasthaus Eggerberg) einzutreffen. Er begrüßt uns alle per Du, die Kellnerin führt uns zu den Zimmern und reserviert gleich den Tisch für unser Abendessen für uns. Die Zimmer sind nicht ganz neu, aber sauber und für unseren Aufenthalt völlig ausreichend. Am Abend gibt es dann auch das erwartete Gewitter und eine Geburtstagsfeier im Lokal, die Musik spielt auch für uns und endet vor dem Schlafengehen (erfreulicherweise bleibt es dann ruhig).
Sonntag, 26.5. Neufahrn – Laufen 49 km mit 360 Höhenmeter
Der Chef in Eggerberg serviert uns das Frühstück persönlich. Am besten schmeckt uns heute das dunkle Brot (heute noch dunkler geworden, aber ganz superb!). Danach setzten wir die Tour fort, bleiben an diesem Tag erfreulicherweise trocken. Der Weg führt uns über Neumarkt am Wallersee und Köstendorf nach Schleedorf. Bei Mattsee ist deutlich mehr am Radweg los, wir können uns gut vorstellen, was hier im Sommer los sein wird. Nächster größerer Ort ist Obertrum am See. Dann führt uns die Brücke hinüber nach Laufen ins Quartier Kapuzinerhof. Diesmal sind die Zimmer recht modern und nach der Dusche führt uns der Weg zum Eissalon und durch die Stadt. Abschluss beim sehr guten Italiener Osteria Il Nuraghe.
Montag, 27.5. Laufen – Chieming 57 km mit 530 Höhenmeter
Diesmal umfangreiches, sehr feines Frühstück. Im neu angebauten Gebäudeteil im Kloster merkt man sofort die Wärme wegen der großen Glas-Fenster. In Fasching zweigen wir ab, fahren entlang des Abtsdorfer Sees. Nach Ehemoosen und Kafling folgt ein langes Waldstück, und schöne Moorlandschaften mit viel Wasser, solche Waldwege werden wir auf der Tour noch öfter haben. Dann, Überraschung: ein Bagger und ein metertiefes Loch machen die Weiterfahrt der geplante Strecke unmöglich. Ein freundlicher Arbeiter weist uns eine Alternative, hier heisst es aber wegen Gelsen ja nicht stehenbleiben! Der nächste größere Ort Petting, und dann folgt gleich Kühnhausen und ein bekannter Name, Wolkersdorf. Es folgt wieder einmal eine kulinarische Enttäuschung: es ist das Restaurant zum alten Fährhaus beschildert, mit Öffnungszeit. Nach Abfahrt (es liegt an einem großen Campingplatz am Waginger See) stellt sich doch heraus: heute Ruhetag….
so gibt es am Campingplatz nur eine kurze WC Pause und wir fahren weiter. Es lockt uns dann ein Schild mit „kleiner Speisekarte“ und mit Blick auf den See. Die ersten jugendlichen Besucher sind auch schon im Wasser, wir genießen Toast und Getränke. Es folgt wieder ein größerer Ort, Waging am See. Nach Sondermoning treffen wir bald am Ziel beim Goriwirt ein. Die Sonne macht sich heute stechend bemerkbar, wir treffen zu zeitig beim Hotel ein, zufälligerweise ist der Wirt da und gibt uns die Zimmerschlüssel. Anschließend fahren wir ohne Gepäck an den See nach Chieming zum verdienten Eis bzw. Milkshake, am Weg dorthin gibt es auch ein Fahrradgeschäft, wo Räder um € 7.000,- und mehr zu haben sind, großteils E Bikes….
Dienstag, 28.5. Chieming- Vogtareuth 58 km mit 430 Höhenmeter
Die Wetter-Vorhersagen sind sehr schlecht, regnerisch. Frühstück wird verlängert, USB Stick Problem ( wird mal erkannt, mal nicht) nicht ganz gelöst. Dann packen, und wir teilen uns in 2 Gruppen. Wir radeln um 10 Uhr los, Irmgard und Josef bleiben noch in Hoffnung auf später folgende Regenpause. Zuerst leichter Regen, relativ angenehme Temperaturen (schwül und Regen ist unter Regengewand noch viel viel ärger). Insgesamt wieder über 400 Höhenmeter und heute relativ viele Strecken auf unbefestigten Grund, aber trotz Regen gut befahrbar. Nur das Rad und Kleidung schauen entsprechend aus. Stop im Café Bäckerei Lehrbach in Obing, die Verkäuferin hat nicht viel zu tun und plaudert gerne, befüllt auch unsere Wasserflasche, da sie nur Wasserflaschen mit Kohlensäure im Verkauf hat. Der Regen begleitet uns den ganzen Tag über mit Pausen, mal stärker, mal schwächer. Die Strecke führt durch ruhige kleine Bauernhofsiedlungen, wetterbedingt nicht viel los, und viele Waldstücke sind auch dabei, wo wir vorsichtig fahren wegen der Nässe. Kurz vor dem Ziel müssen wir noch über eine stark befahrene Kreuzung, vorwiegend Schwerverkehr. Freundlicherweise bleibt ein PKW für uns stehen, sonst würden wir jetzt noch dort stehen, so viel Verkehr war da los. Irmgard und Josef schaffen auch die Strecke und haben es wettermässig etwas besser erwischt. Wir kommen ins Ziel, die Wirtin zeigt sich (trotz Mailbestätigung!) verwundert und bietet 1 Zimmer für 2 Nächte zuerst an, schließlich klappt aber alles mit 2 Doppelzimmer für 1 Nacht. Es gibt keine Essensmöglichkeit abends im Hotel, wir werden einen Imbissstand versuchen am anderen Ende des Ortes neben einem Supermarkt, ein Vorschlag der Quartiergeberin. Was Sie nicht weiß: der Metzger sperrt seit kurzem auch bereits um 18 Uhr. So gibt es einen schnell entschlossenen Einkauf 10 Min. vor 18 Uhr und das Abendessen findet dann zu Haus statt mit dem Einkauf des Supermarkts.
Was mir heute aufgefallen ist: es gibt mehrmals verschiedene Möglichkeiten, den Mozartradweg zu fahren, oft gibt es Teilstrecken wahlweise auf Asphalt oder unbefestigt.
Mittwoch 29.5. Vogtareuth – Walchsee 58 km mit 390 Höhenmeter
Frühstück ganz ok, wir packen, hoffen auf einen trockenen Tag, es gibt verschiedene Apps mit unterschiedlichen Aussagen, ob es regnen wird. Josef legt Wert auf eine Reinigung der vom gestrigen Regentag mitgenommenen Räder und ist dafür bestens ausgerüstet.
Die Temperatur sehr angenehm, Gegend wieder sehr schön. Irmgard hat 2 „Kulturstopps“ ausgesucht, den Rosengarten und in Nussdorf. Wir zweigen von der Strecke ab, und finden wirklich sehr schöne alte teilweise riesengroße Bauernhäuser mit Blumenschmuck. Wir wollen heute rechtzeitig eine Kaffeepause einlegen, da bietet sich nach dem Rosengarten nach 1 Stunde eine Pause gut an. Die Trattoria Sapori Antiche sperrt zwar erst um 11:30 auf, für uns gibt es aber freundlicherweise schon vorher Cappuccino und Wasser. Dann geht es wieder retour zur Originalstrecke. Der nächste Abschnitt nach Sulmaring und Zaißberg am Damm neben Inn (und Autobahn!) gehört sicher nicht zu den schönsten Radstrecken. Ein kleiner Umweg nach Nussdorf, wieder über die Brücke retour, Abzweigung (und Abkürzung) übersehen. In Nussdorf viele alte Gebäude und ein frisch asphaltiertes Strassenstück, dem wir gerne ausweichen.
Ein Stop zum Mittagessen (laut Internet sollte das Restaurant offen haben) verzögert sich, weil das Restaurant heute am 29.5. erst ab 17 Uhr öffnet. Wieder was gelernt! Es wird eine Italiener, wir teilen das Essen (Pinsa: Pizza ähnlich mit gutem Teig!) und stärken uns für die restliche gute Stunde und 200 Höhenmeter bis Walchsee. Im Hotel Garni Ilgerhof (auch eine Konditorei!) tragen wir die Räder in den Heizraum und bereiten uns alle für das Essen im Nachbargasthof, der unsere Mailbestellung bestätigte, vor.
Walchsee – St.Martin b. Lofer 46 km mit 466 Höhenmeter
Nach sehr gutem Frühstück (sehr viele erfreuliche Kleinigkeiten am Frühstücksbuffet und auch die allgemeinen Räume haben sie sehr nett eingerichtet) Aufbruch. Nach Bezahlen der Rechnung (und Abzug der Regenwolken, frühmorgens noch Regenschauer) fahren wir teilweise in Regenbekleidung los. Die ersten Steigungen und die sich zeigende Sonne bewirken bald ein Um- bzw. Auskleiden. Die Strecke führt wieder durch zahlreiche nette Höfe auf und ab und in der Brennerei Seibl nehmen wir eine gute Gulaschsuppe und Getränke ein. Es werden auch flüssige Reiseandenken mitgenommen…. Am Weg diesmal Griesenau, in Gasteig bietet sich diesmal der Gastwirt Mitterjäger für eine Vormittagspause an. Das Wetter ist deutlich besser als befürchtet, wir suchen einen Schattenplatz.
Es folgt Kirchdorf in Tirol, Erpfendorf und das durch Wolfgang Ambros Fans bekannte Waidring. Ziel heute St.Martin bei Lofer, da alle anderen Quartiere angeblich „ausgebucht“ waren. Wir haben den Verdacht, wegen des verlängerten Wochenendes hoffen die Wirte auf kommende länger bleibende Gäste, für 1 Übernachtung ist angeblich nichts frei. Booking.com hat ein Quartier für uns gefunden, bei Ankunft spielt noch die Musik und es geht ganz gemütlich zu in Tracht.
Die Zimmer sind auch diesmal etwas älter eingerichtet, aber völlig in Ordnung.
Gegen 17 Uhr wieder kommt der starke Regen, wir freuen uns, sind schon im Quartier. Die Erfahrungen der letzten Tage beim Reservieren eines Tisches hat uns bewogen, auch beim Wirten gleich um 18 Uhr einen Tisch zu reservieren. Hoffnung auf trockenen Freitag….
Freitag 31.5. St.Martin b.Lofer – Bad Reichenhall 34 km mit 150 Höhenmetern
Es regnet, und wie. Vorhersagen auch nicht besser. Nach dem Frühstück (der Wirt erkundigt sich netterweise über den Stand unserer Motivation zum Radfahren im Regen) entschließen wir uns doch aufzubrechen. Insgesamt werden es heute wenig mehr als 34 km im Regen werden. Nach einigen ersten Kilometern kommt noch ein zusätzlicher Regenponcho zum Einsatz. Dann teilen wir uns auf, Kaffeepause die einen, Weiterfahrt die anderen. Die Strecke ist doch oftmals auf Sand/Schotter, 2 oder 3 mal steigen wir sicherheitshalber ab, einmal auch durch Verkehrszeichen aufgefordert. Im Ziel Galeriehotel angekommen, bemühen sich die guten Geister des Hauses um raschen Zimmerbezug, wir warten nur 30 Minuten, dann können wir uns duschen und aufwärmen, obwohl lt. Avis die Zimmer erst gegen 15 Uhr bezugsfertig gewesen wären. Nach Erfrischung und Trockenlegung ein kleiner Spaziergang und eine Führung in der Saline, dann ein gutes Abendessen beim Griechen, wobei der Zahlungsprozess lang dauert und die Rechnung erst richtiggestellt werden muss.
Erfreulicherweise bekommen wir im Hotel auch eine Gästekarte zum kostenlosen Transport nach Salzburg. (Vorhersage starke weitere Regenschauer). Da die Aussicht auf trockenes Wetter am Samstag überschaubar ist, werden wir wohl den Zug nehmen, Entscheidung morgen nach Frühstück.
Abreise- und Heimreisetag. Es regnet in Strömen. Josef beendet die Strecke am Rad und sucht sich einen direkten Weg zum Salzburger Bahnhof (mit Unterführung unter Flughafen). Die anderen 3 fahren mit der Regionalbahn (ziemlich voll) von Bad Reichenhall nach Freilassing und von dort weiter nach Salzburg, alles in allem problemlos, es gibt laufend Züge nach Salzburg. Josef erwartete uns schon und es gibt am Bahnhof ein Mittagessen und die schon gewohnte Heimfahrt wieder mit der Westbahn.
Eine landschaftlich schöne Tour, diesmal hat uns das Wetter ein bisschen die Freude genommen. Die nächste Tour folgt aber bestimmt!
Radurlaub Waidhofen an der Thaya Freitag 17.5. 2024 bis Montag 20.5.2024 (Pfingsten)
Ein lang geplanter Radausflug ins Waldviertel nach Waidhofen an der Thaya ist ausgemacht. Unterkunft haben wir in der Konditorei Müssauer gefunden, mehr darüber später.
Die Wiener Radler kommen (die Wettervorschau ist sehr bescheiden, v.a. für Anreisetag Freitag) daher per OEBB von Wien nach Göpfritz und radeln dort entlang der alten Bahntrasse bei leichtem Niederschlag nach Waidhofen. Der Rest kommt per Auto. Die ursprünglich geplante Herrentour Laa/Thaya – Waidhofen wird auf Montag (bei passendem Wetter) verschoben und naturgemäß umgedreht.
Wir treffen uns alle zum vereinbarten Abendessen beim Kirchenwirt Jöch und besprechen die letzten Details zu den kommenden Tagen.Wie immer hat Irmgard ein Programm zusammengestellt.
Das Frühstück am Samstag startet mit einer Überraschung: die Kaffeemaschine lässt die Sicherungen fallen, auch der Chef ist machtlos. Es gibt zuerst Tee, dann doch für die späteren Frühstücksgäste Kaffee. Frisches Gebäck, Schinken und Käse und Orangensaft. Die Kellnerin ist freundlich, mir fehlt ein wenig Obst.
Danach starten wir zu unsere Samstag Tour über 72 km und 690 Höhenmeter. Wir fahren gegen den Uhrzeigersinn, die ersten Ortschaften sind Wohlfahrts und Vestenpoppen. Die Wege sind großteils asphaltiert und gut befahrbar, äußerst wenig Verkehr unterwegs. Vormittagskaffeepause dann per Abstecher nach Schwarzenau ins Restaurant Kaminstube Zlabinger (da manche doch Nachholbedarf haben siehe oben) und außerdem wird das Gasthaus von einer Verwandten von einem Mitglied unserer Gruppe geführt.
Die Tour geht weiter nach Windigsteig, Waldberg und Weinpolz. Doch dann, leider: in der Gegend von Großsiegharts und Raabs/Thaya holt uns ein Regenschauer ein, der dann auch noch Blitz und Donner mit sich bringt. Wir ziehen das Regengewand an und halten zuerst an der Strecke unter Bäumen und anschließend in einem alten Bahnhäuschen und sehen einen Wanderer, der scheinbar unbeeindruckt vom Regen seiner Wege geht und läuft.
Anschließend gehts trocken weiter, es kommt wieder die Sonne durch und ein Teil der Gruppe macht Zusatzkilometer (nach verpasster Abzweigung ) auf der Strasse nach Karlstein.
Durch den Regenaufenthalt fällt auch die vereinbarte Führung im Uhrenmuseum in Karlstein aus, dafür gibt es eine kleine Stärkung in einem, tja, doch ausgefallenen Café, wo das Kind der Betreiber eine Hand am großen Hund und die andere am Handy hat und spielt.
Über Dobersberg radeln wir zurück nach Waidhofen, auf der alten Bahntrasse, sehr nett und problemlos befahrbar.
Der Abschluss am Samstag sollte ein besonders erfreuliches Restauranterlebnis werden, wir haben bei Foggy-Mix reserviert, wo wir vor 19 Uhr eintreffen sollten, wenn die Wartezeit auf das Abendessen kurz gehalten werden soll. Daher entscheiden sich einige, direkt hinzufahren und die Dusche nachzuholen, ein Teil will doch eher vorher sich frisch machen.
Wir erhalten einen nett hergerichteten Tisch mit Wasserflaschen und genießen ausgezeichnete Gerichte mit ausgesuchter freundlicher Betreuung. Unser Tisch ist an der Rückwand, wir sind ungestört und können uns gut unterhalten.Unbedingte Empfehlung, wenn man in der Gegend ist.
Es gibt wieder Kaffee zum Frühstück, Hurra! Es wird ein schnelles Frühstück, es wartet die Führung in der Käsemacherwelt in Heidenreichstein. Die Strecke bis dorthin führt uns auch wieder auf und ab, aber alle schaffen es doch bei der Führung, die mit einer Filmvorführung beginnt, dabei zu sein. Auch ein gesuchter Schlüssel zum Absperren des Rades taucht wieder auf. Wir schätzen die Kostproben und danach ein gutes vorgezogenes kleines Mittagessen.
Danach geht es in 2 Gruppen weiter. Eine Gruppe landet in Schrems am Hauptplatz (in Cafe-Konditorei Betz gibt es Eiskaffee und -becher!). Schöne Strecken, teilweise im Wald, auch die bekannten großen Steine sind ein beliebtes Fotomotiv. Über Vitis gelangen wir dann wieder nach Schwarzenau, wo nach Kücheneröffnung um 17 Uhr ein Abendessen reserviert ist. Der geplante Spaziergang (wir sind doch früher angekommen) entfällt, es ist sehr angenehm, im Garten zu sitzen (oder ist es doch eine gewisse Müdigkeit 😉 ?). Der 2.Teil der Gruppe bildet sich inzwischen im UnterWasserReich weiter und stößt anschließend zum Abendessen dazu. Per Multitracking , das wir in OruxMaps eingerichtet hatten, ist der jeweilige Standort der Gruppe ersichtlich.
Am Montag gibt es ein gemeinsames Abschiedsfrühstück, diverse Wettervorhersagen werden angeboten. Gerhard meldet sich nicht ganz fit, es bleiben die beiden Josef über, die sich recht flott nach dem Frühstück auf den Weg nach Laa machen. Der Rest fährt entweder radelnd wieder nach Göpfritz zum Zug nach Wien oder per PKW nach Hause.
Die ausgesuchte Strecke nach Laa ist eine für Rennräder ausgelegt, erfreulicherweise sehr wenig Verkehr auf der Strasse am Pfingstmontag. Abwechselnde Führungsarbeit und ein netter Stop in Zellerndorf im Retzerlandhof lässt uns die Strecke unter 5 Stunden schaffen. Wir sammeln über 750 Höhenmeter, vorwiegend auf den ersten 40 Kilometer. Danach geht es eher rollend dahin. Besonderes Lob verdienen 2 einheimische Bäuerinnen, die bei einem kurzen Stop für die Befüllung der Wasserfalsche sorgen und uns weiter eine gute Reise wünschen.
(https://fuenf-fluesse-radweg.info/de/) Tourbericht Erfahrungen und Eindrücke von unserer fünf Flüsse Tour im Mai 2024 Anreise nach Regensburg: Wegen ÖBB Baustelle zwischen Linz – Wels komplizierte Bahn anreise. Kommen nur bis Linz, danach müssen wir den Regionalzug mit einmal umsteigen in Passau nach Regensburg nehmen. Dann noch 40 Kilometer mit dem Rad bis Kelheim zur ersten Unterkunft.
Erster Tag: Im Zug eine Schreckminute, mir fällt auf, dass mein Navi Handy nicht mehr am Rad ist. Vergessen abzunehmen! Ist mit Sicherheit gestohlen. Suchaktion nichts zu machen es ist futsch. Vielleicht gibt es einen ehrlichen Dieb. Anruf, Irmgards Tasche fängt zu klingeln an, ist nochmal gut ausgegangen. Im Regionalzug das übliche, die beliebtesten Sitzplätze sind die Fahrradplätze, und niemand macht frei. Wir steigen in Passau zum ersten Mal um. Die deutschen Regionalzüge sind nicht so komfortabel, Fahrradmitnahme nur bedingt möglich. In Plattling steigen wir zum letzten Mal um. Nachdem wir uns eine Stunde vor geschummelt haben, sind wir schon um 15:00h in Regensburg. Pünktlich wird in Regensburg zusammen gewartet und gestartet. Etwas Verwirrung in Regensburg. Es sind zu viele Leute unterwegs. Auf Kopfsteinpflaster durch die Innenstadt. Endlich am Radweg neben der Donau wird es auch nicht besser. Herrliches Ambiente aber zu viele Radler auf 1,5 m Spurbreite. Auf den Weg merkt man das es der 1. Mai ist. Ein Fest nach dem anderen mit jeweils Hunderten Gästen, der Radweg geht mitten durch. Im Bad Armberg das gleiche Szenario, am Ende der Fanmeile kehren wir bei einer Eisdiele (Paparazzo) ein. Weiter bis Kelheim, da wollen wir unbedingt ins berühmte Bräuhaus (Weißes Bräuhaus). Mit einer umständlichen Anfahrt erreichen wir das auch um 19:20h. Das Einchecken in die Unterkunft wird zum Alptraum. Wegen vertauschter Schlüssel können wir nicht in die Radgarage. Am Ende doch alles gut.
Zweiter Tag: Riesenglück mit dem Wetterfrosch, auch wenn wir nicht gleich in die Radgarage kamen, Zimmer u. Frühstück sowie Service extraklasse. Wir starten bei herrlichem Wetter aber mit düsterer Prognose. Wir fahren ab, über eine Brücke, ich suche den Weg, und wieder bei einer kritischen Stelle wissen es alle besser und Jupps sind sie auf einem anderen Pfad. Jetzt bin ich alleine am Weg. Fahre ein paar Kilometer, dann kommt Anruf. Ich wollte einfach nur warten, aber ich musste zurück (Panne). Auf der Rückfahrt verstecken sich die Kollegen so das ich sie übersehe. Bin die ganze Strecke retour gefahren. Bekomme zweiten Anruf. Drehe wieder um. Umständlich finde ich die Kollegen endlich. Die Handhabung der Technik muss da noch verbessert werden (Oruxmaps Multitrack) usw. Für mich sind es heute 10 Kilometer mehr. Etwas verspätet geht es nach Behebung der Kettenpanne weiter. Stopp bei der Tatzlwurmbrücke ( https://www.herzstueck.bayern/attraktion/holzbruecke-tatzlwurm-200e691cf1 ) in Essing. Radwege sind sehr gut, Schotter u. Asphalt wechselt sich ab. In Riedenburg suchen wir uns eine passende Wirtschaft. Essen eine Kleinigkeit mit dem obligatorischen bayrischen Bier (Braugasthof Schwan). Locker geht’s weiter bis Dietfurt (Marktplatz), Donner, Gewitter kündigt sich an. Weiterfahren oder nicht? Ich protestiere, bin für eine Einkehr, man kann Petrus sowieso nicht davonfahren. Wir sitzen in der Eisdiele im Trockenen und der Regenguss kommt runter. Ein älterer solo Radler setzt sich zu uns, erzählt von seinem Leben. Beeindruckend was er erzählt, war 7 Jahre auf Dialyse (Nierenversagen), schläft im Zelt, dankt Gott für sein zweites Leben am Bike. Ab hier radeln wir die restlichen 20 km bei bewölktem Wetter, meist auf Asphalt, mit etwas nassen Schotter in die Unterkunft in Berching (Gasthof Dallmayr). War heute, Riesen Wetter Glückstag mit einigen Hopp las. Interessant auch, was sich so am Radweg tut, da kann schon mal passieren, dass 100 Läuferinnen entgegenkommen oder eine Baustelle mit Bagger, wobei der Baggerlenker uns scherzhaft (nur für nicht e-Biker) durchwinkt.
Dritter Tag: Heute morgens bewölkt aber trocken. Etwas wärmer angezogen, es geht Richtung Nürnberg bei kühlen 12°. Der Weg führt den Ludwig-Donau-Main-Kanal entlang. Sehr schöner Radweg durch die Natur. Einige Fotostopps sind angebracht. Sehenswerte Schleuse 25 u. Alma-Victoria (ein buchbares Event Boot). Bei Neumarkt an der Oberpfalz verpassen wir den Abbieger in die Innenstadt. Sowieso besser, denn wir wollen ja noch Nürnberg besichtigen. Kurz nach Neumarkt kehren wir im Seecafé nach 22 km zum ersten Mal ein. Nach kurzer Kaffeepause geht es weiter, leider hat in der Pause der Wind zugenommen. Wird schwieriger Kilometer zu machen. Kurz vor der 40 km Marke finden wir eine typische bayrische Wirtschaft (Mittagessen) in Schwarzenbach, Gasthof zum Ludwigskanal. Jemand bestellt einen Willi, den muss ich auch konsumieren, rate mal, was das ist! Beim Brückkanal über die Schwarzach wird es eng, man muss absteigen und aufpassen, damit man nicht ins Wasser fällt (https://brueckkanal.com). Gleich daneben die Waldschenke, die muss man besuchen, wenn man schon in der Gegend ist. Viele Radler sehen wir bei diesem Wetter nicht, es haben auch viele Lab stellen zu. Es kommen uns wieder 100e Läufer entgegen (Schule Sportfest). Das Wetter bessert sich, schön langsam werden es zu viel Kilometer am Damm. Ein Gedicht, die lange Einfahrt nach Nürnberg, da geht es nur mehr der Radautobahn entlang. Die Stadtväter haben sich da wirklich was überlegt. Leider können wir nicht die volle Geschwindigkeit, Karin verliert Luft, kommt nicht nach. Genau vor dem Hotel haben wir den Platten. Heute 70 km gefahren, insgesamt bis jetzt 165 km. Aber das Wichtigste ist, wir sind trocken geblieben.
Vierter Tag: (Der längste Tag m. Steigungen). Am Vortrag Abends was zu Essen zu bekommen war schwierig. Es gibt zwar tausend Lokale in Nürnberg aber keinen freien Tisch. Mit dem Frühstück sind wir zeitlich früh dran, die Schlange baut sich erst hinter uns auf. Morgens kühles Wetter, es soll aber immer besser werden. Der Platte ist repariert, es kann losgehen. Rausfahrt aus Nürnberg, wir kommen nochmals beim Marktplatz u. Goldenen (schöner) Brunnen vorbei. Die Rausfahrt ebenso angenehm wie am Vortag. Wir fahren durch schöne Parks. Und wieder viele entgegenkommende Marathonläufer. Kein Damm mehr, es sind sehr gute Wege durch das jeweilige Siedlungsgebiet. Nach 22 km erreichen wir Lauf. Lauf bietet eine wundervolle Altstadt, da kehren wir ein. Die Sonne fährt auch schon mit, hoffentlich bleibt es so. Hansi sucht einen Radshop, um den abgenutzten Reifen zu tauschen. Die kommenden Kilometer sind sehr leicht zu fahren, in Nu sind wir in Hersbruck (Marktplatz). Wir kehren ein und essen eine Speckknödelsuppe. Die Küche dauert aber lange, noch 40 km bis ins Ziel, das wird eng. Kleine Drink Pause am Weg, brauche einen Willi, übrigens der Willi (ist ein Williams Birne Schnaps), den habe ich nicht mit, aber dafür einen Flachmann. Wir schlängeln uns durch die Gegend, Wasser sehen wir keines. Der angesteuerte Braugasthof in Sulzbach-Rosenberg sperrt leider zu spät auf, macht nichts, wir finden schnell Ersatz, diesmal gibt’s keinen Festbock, sondern nur eine Weißweinschorle. Durch die sporadischen Steigungen stellt sich Ermüdung ein. Der Esterbauer wird fünfmal durchgeblättert, wie weit noch? Die letzten Kilometer auf der Wurmartigen Strecke, keine Probleme. Jeder ist froh das Ziel in Amberg (Hotel zur Altstadt) erreicht zu haben. Es waren heute doch 80 km, und das ist für uns ohne Strom schon enorm viel.
Fünfter Tag: Heute befürchten wir Regen. Daher wollen wir bisschen schneller voran, vielleicht haben wir dann weniger Regenkilometer. Morgens beim Start ein paar Regentropfen. Genug um gleich den Regendress anzuziehen. Wir kommen schnell auf eine Bahntrasse. Heute geht’s schneller. Wir radeln schon 25 km und finden keine Lab stelle. In Schmidmüllen sind fünf Gasthäuser aber alle gesperrt. Nachdem wieder ein paar Regentropfen spürbar werden, gibt es die immer wiederkehrende Umkleideshow. Ab hier halte ich Ausschau nach einer Verpflegung. Sehe Tafel (Bauer Wirtschaft zum Tannenbaum offen). Das wichtigste (offen), ist zwar schlicht u. einfach, es protestiert aber niemand. Es geht weiter bis Bad Kallmünz, hier ist die steinerne Brücke besonders sehenswert. Unter einer Brücke ziehe ich mir wieder die Regensachen darüber. Glück gehabt denn nach 2 km ist der Regen da, ich suche mir einen Unterstand, das ganze Szenario war aber nach 2 Minuten vorbei. Wir warten zusammen, der Regen lässt nach und es geht weiter. Der Blick nach oben macht mir Sorgen, und noch mehr der aufkommende Gegenwind. Halte Ausschau, bin mir sicher, dass wir schnellstens wo hineinmüssen. Nach kurzer Diskussion wird mein Vorschlag beim Campingplatz rein angenommen. Da waren dann alle froh, denn der Regenguss kommt runter u. wir sitzen im Trockenen unterm Schirm. Die Räder haben auch noch ein Platzerl unterm Schirm ergattert. Nachdem der Regen vorbei ist, machen wir uns wieder auf den Weg. Noch ca. 15 Kilometer zum Ibis Hotel. Bis jetzt riesengroßes Glück mit dem Wetter. Super Radwetter auf den folgenden Kilometer, allerdings die letzten 5 Kilometer ziehen sich die Wolken wieder zu. Ob sich das ausgeht? Mein Fahrrad Navi (Oruxmaps https://oruxmaps.com/cs/es) lotst mich genial ins Hotel, das war extraklasse. Wir sind trocken im Ziel gelandet, haben aber nichts zu essen und es schüttet draußen. Regensburg ohne Regen, wie ein Wunder haben wir es geschafft trocken zu bleiben. Zum ersten Mal in der Bikerlaufbahn nehmen wir ein Taxi, um in die Innenstadt zu gelangen. Tour abgeschlossen, wir sind wieder in Regensburg.
Fünf Flüsse Radweg in Bayern Conclusio: Unbedingte Empfehlung, diese Strecke einmal zu fahren. Zwei sehr schöne deutsche Großstädte (Regensburg u. Nürnberg). Am ersten Tag lernten wir eine verstopfte Stadt kennen, fast schon wie Amsterdam Verhältnisse. Bei schlechtem Wetter sind schnell weniger Radler am Weg und viel Gastro gesperrt. Der Radweg ist gut beschildert. Asphalt und Sand/Waldwege wechseln sich immer wieder ab. Die Sand/Wald Wege fühlen sich wie Asphalt an. Lacken, Furchen, wie wir das von uns kennen, gibt es nicht. Einmal ein langer Damm Weg aber dann wieder Bahntrassenweg. Die fünf Flüsse sind Donau, Altmühl, Pegnitz, Vils, Naab. Auch einige kleinere Städte dabei, wie z. B. Neumarkt in der Oberpfalz, Kelheim u. Amberg. Manchmal windet man sich auch wie ein Wurm durch die Gegend. Immer wieder viel Natur und Vogelgezwitscher. Für uns war das Timing optimal, Genießer sollten sich mehr Zeit nehmen. Gastro entspricht den österreichischen Verhältnissen, laut meinem Gefühl sogar besser. Auch die Unterkünfte alle hervorragend. Diese Tour reiht sich in den Top 10 ein.
20230828 Um 9 Uhr treffen wir die Brandls in Rohrau. Es geht weiter nach Parndorf zum Frühstück bei der Fa. Nagelreiter. Gefühlt sind mir zu viel Feldwege dabei, ließen sich aber nicht vermeiden. Von Parndorf bis Donnerskirchen haben wir auf dem B10 (Neusiedlersee Radweg) beste Bedingungen, enorm viel Rückenwind auf Asphalt. Kurz nach Donnerskirchen machen wir bei der Radinsel Mittagspause. Wie es der Zufall will, kommt eine Radgruppe vorbei, die zufällig bekannte von Irmgards, Hildes Weinviertler Heimat sind. Es entsteht eine äußerst interessante Konversation. Irgendwie kennt sich jeder mit jedem und wir haben sogar schon bei Ihnen übernachtet. Weil wir so gut in der Zeit liegen, machen wir einen zusätzlichen Eisschleckstop in Rust (Hauptplatz Café Kaiser). Auf den B10 weiter zur ersten Unterkunft in Mörbisch (Haus Martin). Kurz vor dem Ziel kommt unser Klassiker, ein Kettenwurf auf die ungute Speichen-Seite bei Edi’s E-Bike. Es wurde noch ein langer Abend bei Philips Genussheurigen inkl. bester burgenländischer Küche (Paprikahendl) mit mehreren Flaschen Mörbischen Premiere Wein.
20230829 Ab Mörbisch sind wir schnell am Grenzübergang zu Ungarn. Wir nehmen absichtlich den alten Radweg auf der holprigen Straße. Die ersten Höhenmeter machen sich bemerkbar, wir biegen bei Balf vom B10 ab. Bergauf überholen uns einige E-Bike Fahrer, kommen wieder zurück, haben sich verfahren. Nach 17 km erreichen wir unseren geplanten Wegpunkt “Tercia Kophaza” und machen Kaffeestop. Wir fahren weiter, die Autobahnüberquerung bei Harka kennen wir schon. Was kommt, ist ein steiniger Grenzübergang. Besser man fährt auf den Grasstoppeln, nicht in der Furche. Wieder in Österreich wird der Weg besser. Das anvisierte Gasthaus in Neckenmarkt hat leider geschlossen. Zum Glück findet Edi einen offenen Gasthof in Horitschon. Die Räder dürfen ins Extrazimmer (Gasthaus zum Lazarus). Wir sind noch nicht nass. Nach Mittags haben wir nicht mehr weit nach Reiding (List Haus). Vor der List Brüste gibt es ein Fotoshooting. Wir sehen uns das List-Haus an und radeln weiter. Es wird anstrengend und hügelig, aber schöne Radwege. Es gibt keine Rast mehr bis nach Lutzmannsburg. Zum Glück haben wir auf den letzten Kilometern noch Rückenwind und der prognostizierte Regen blieb aus.
2023 0830 Ab Lutzmannsburg 10 km wunderbarer Radweg. Die erste Steigung kommt bei Klostermarienberg über die Grenze nach Ungarn. Ich falle zurück und lasse alle vor, wegen der Steigungen, dachte, hole ich schon auf. Ein verheerender Fehler, denn die Abzweigung über die Grenze wird übersehen. Zwangsläufig trennen sich hier unsere Wege. Umkehr auch nicht möglich. Jeder versucht jetzt selbst nach Köszeg zu kommen. Ich nehme die Route durch den Wald, der ist leider nicht immer befahrbar, zu nass, die Räder sinken etliche Zentimeter ein. Der Rest der Gruppe hat mehr Glück, auch teilweise schlechter Weg, aber kürzer, in Köszeg treffen wir uns wieder. Bis nach Bozsok verläuft der Radweg auf der Straße immer bergauf/ab. Wir machen Rast bei einer sehr guten Konditorei. Ab hier geht es auf guten Straßenasphalt flott bis Bilden, ein 20 km langes Stück, die Steigungen halten sich in Grenzen. Einen Stopp machen wir noch in Lendl’s Backstube. Wegen drohenden Nass brechen wir schnell nach Moschendorf auf. Zum Glück können wir noch eine Führung durchs Weinmuseum buchen, inkl. Verkostung Uhudler. Spät brechen wir nach Stem auf. Schaffen es aber pünktlich in die Unterkunft (Gasthaus Legath). In der Summe war der Tag nicht so arg wie erwartet. Der schlechte grüne Grenzübergang durch den Wald bei Klostermariemberg – Olmod war ein Albtraum. Der schlechteste Weg, den ich je gefahren bin, bin froh, dass es alle anderen besser machten.
20230831 Nur 25 km stehen heute am Plan. Wir fahren nicht weit, bis wir beim Uhudler Schaukeller in Heiligenbrunn sind. Wir haben Glück, dass zufällig jemand anwesend ist, bekommen Kostprobe u. einige Erzählungen präsentiert. Es geht weiter auf der Paradiesroute, einige schwierige Steigungen haben wir zu bewältigen. In Grosmürbisch Gasthof Wukovits-Sommer kehren wir ein. Wieder müssen wir über die Grüne Grenze. In der Nähe Inzenhof genau auf der Grenze gönnen wir uns ein Stamperl zur Stärkung. Lange verweilen wir bei einem historischen Kirchengebäude (St. Emmerichskirche). Ab hier folgt eine 5 km lange Horrorstrecke durch den Wald bis Szentgotthard. Kantige 5 cm Steine und eine feuchte Erdspur meist leicht Bergauf. Es ist eine Mountainbikestrecke. Mit Mühe und schieben schaffen wir es dann doch durchzukommen. Das letzte Stück bis zur Unterkunft Antante Hotel in Szentgotthard muntert wieder auf.
20230901 Ab Szentgotthard verläuft der Euro Velo 13 auf einer unebenen Asphaltstraße. Nach 7,5 km ein kleiner Trinkstopp. Den ersten Kiosk Lab Stopp machen wir nach 15 km kurz vor der slowenischen Grenze in Felsöszölnök Gostina. Es folgt ein rotes Teilstück bis zum Grenzübergang zu Slowenien, ist aber wegen des sehr guten Asphalts gefühlt, weit nicht so anstrengend wie der Waldweg am Vortag. Irmgards super Wegpunkt Planung führt uns direkt nach der Grenze zum Gastgeber Trdkova. Nach 40 km in Cancova machen wir Mittagspause in der Pizzeria “Gostilna Adja”. Bis jetzt sehr gute Straßenradwege, der Verkehr hält sich in grenzen wird aber immer mehr. Die letzten 5 Kilometer mit vollem Magen bis Radkersburg war ein entspannter Zielrutscher.
Ein lange geplantes Ziel ist mit dem Rad von unserem bekannten Urlaubsort Murau in der Steiermark nach Wien zu radeln. Wir finden im August 3 Tage für unsere kleine Gruppe. Von der möglichen Tagesanzahl her ergibt sich eine Tagesstrecke von ca. 85 km, für ungeübte Biker sind kürzere Strecken und mehr Zeit naturgemäß leichter.
Freitag 11.8.2023:
Wir starten nach dem Frühstück, es geht entlang des gut gekennzeichneten Murradweges R2 (geht vom Salzburger Lungau bis nach Legrad/Kroatien). Nach einem kurzen Stück entlang der Murtal Straße geht es abseits im Schatten immer ein wenig hinauf und hinunter und bei einem Teilstück sind auch noch die Auswirkungen der Niederschläge der letzten Wochen zu sehen, ist aber gut abgesichert.
Über Frojach und Teufenbach kommen wir nach Scheifling, wo es beim Friedhof und Sportplatz ein sauberes und vor allem offenes öffentliches WC gibt. Der Gemeinde großes Lob dafür, unsere Erfahrung zeigt, dies ist leider nicht immer so. Der Radweg folgt dann Richtung Unzmarkt mit einigen Überquerungen der Murtalbahn. Uhrzeit passt für ein leichtes Mittagessen im Café Holiday. Im Laufe der Zeit kommen immer mehr Radler dort an und stärken sich. Es folgen St.Georgen und dann geht es schon durch Judenburg. Hier ist natürlich mehr am Radweg los. Da am kommenden Wochenende ein Motorrad GP stattfindet, ist der Aufbau voll im Betrieb.
Wir überqueren noch ein paar Mal die Mur und eine Stärkung mit Eiscafé im Gasthof Perschler in Rattenberg haben wir uns auch verdient, Portionen sind sehr großzügig. Bei St. Lorenzen wechseln wir ein letztes Mal über die Mur, dann geht es schon nach Kraubath an der Mur zu unserem vorreserviertem Hotel, wegen der Temperaturen und der langen Strecke sehr erwartet:)
Die Chefin im Landgasthof Jagawirt sperrt uns um 17 Uhr auf, versorgt unsere Räder in der Garage und zeigt uns 2 wunderbar kühle Zimmer. Für den Abend bereitet sie uns einen schönen Tisch im Garten vor und wir genießen einen netten Abend mit Zander, Fischvariationen, Bulgur und Pasta mit Pilzen.
Am Samstag erwartet uns ein umfangreiches Frühstück, die kleinen Wehwehchen vom ersten Tag sind fast auskuriert. Heute erwartet uns der Semmering, wir beschließen kurzfristig zu entscheiden, ob wir mit Rad oder Zug zum Ziel (Kirchenwirt, Maria Schutz) kommen wollen. Es hat morgens noch angenehme Temperaturen und die Strecke ist sehr ruhig gelegen, doch bald folgt die erste starke Steigung. Wir folgen noch immer der Mur und überqueren beim Naturschutzgebiet Häuselberg wieder die Mur.
Direkt am linken Ufer entlang folgt der Weg bis Leoben. Wir nutzen einen kurzen Stop für Bankomatbehebungen und Besuch einer Apotheke. Wunderschöner alter Hauptplatz! Am heutigen Tag gibt es weniger Schatten und wir sind viel zwischen Feldern unterwegs. Je länger der Tag dauert und je weiter wir kommen, umso mehr steigt gefühlt Temperatur und Kondition lässt nach trotz Trinkpausen. Wir haben als Alternative die Zugabfahrzeiten Mürzzuschlag-Semmering im Kopf. Bald fällt die Entscheidung den Zug zu nehmen. Aber ab Kindberg bzw. Krieglach wird es wirklich zäh und in Langenwang fällt der Besuch der ausgezeichneten Konditorei Krainer aus Zeitgründen aus.
Wir motivieren uns gegenseitig und schaffen
es wirklich wenige Minuten vor Abfahrt des Zuges in Mürzzuschlag am Bahnhof einzutreffen (sonst hätten wir stundenlang auf Folgezug warten müssen). Der Zug bringt uns in einer guten Viertelstunde hinauf auf den Semmering, per Rad hätten wir es heute sicher nicht geschafft und sind auch ziemlich geschafft. Nach dem Aussteigen noch eine kurze Steigung, danach geht es nur mehr (teilweise über eine abenteuerliche Route in der Wildnis) bergab zum Hotel. Es erwarten uns 2 renovierte Zimmer und nach einer schnellen Dusche (Küche nur bis 19 Uhr!!) ein gutes Abendessen.
Nach einem Frühstück, das nicht ganz an die Klasse von dem in Kraubath heranreicht, und kurzem Fototermin geht es wirklich die ersten ca. 9 km nur bergab, für uns nach dem gestrigen Tag eine willkommene Abwechslung. Bald sind wir in Gloggnitz, alle fahren weiter, keiner steigt in die Bahn um. Leider lässt uns Oruxmaps dann einen Weg fahren, der in einer privaten gesperrten Durchfahrt endet, somit drehen wir um und fahren dann kilometerweit die schöne Schwarza entlang. Heute Sonntag ist deutlich mehr Verkehr. Es ist ein sehr heißer Tag, am Start oben am Semmering hatte es morgens bereits 19 Grad. Bewusst legen wir heute Trinkpausen ein, spüren aber trotzdem die Anstrengung. Die Trinkflaschen werden unterwegs nachgefüllt und wir fahren weiter über St. Egyden am Steinfeld, Weikersdorf nach Bad Fischau.
Zur Motivation nehmen wir uns für Baden später einen Stop beim Eispeter vor. Aber davor finden wir im Stelzenheurigen Schagl in Hölles Stärkung mit Spinatstrudel und einer super Minzonade, jedenfalls ein absoluter Tip von uns. Dann folgt noch Leobersdorf und Kottingbrunn, dann radeln wir in Baden direkt zum Eissalon. Jetzt ist es nicht mehr weit nach Wien, Traiskirchen und Laxenburg die nächsten Stationen. Über den Eurovelo 9 kommen wir nach Wien hinein und an der Liesing trennen sich unsere Wege….
Die Planung für diese Radtour begann im November/Dezember 2022. Die Aufteilung der Arbeit klappte recht gut, Irmgard und Pepito kümmerten sich um die Strecke/Distanzen, wir (Gabi/Josef) uns um die Hotels/Quartiere. Zu berücksichtigen diesmal war die Überquerung von Fern- und Reschenpass (für die beiden Damen und Gepäck der Herren mit Shuttle). An den beiden Ankunftstagen nach Passüberquerung wählten wir Hotels mit „Wellness“ (theoretisch auch für die Damen, die früher ankamen gedacht) und Waschmaschine f.Radgewandwäsche.
Per Mail bzw.Internet war die Planung kein Problem, 2 der Hotels verlangten eine kleine Vorauszahlung, bzw. von den 3 Booking.com Quartieren verrechnete eines im Vorhinein eine (avisierte) Gebühr.
Für die Anreise Wien-München entschieden wir uns für die Westbahn via Westbahnhof bzw. Hütteldorf: Einstieg ohne Stufen, und Plätze mit Tisch. Da wir rechtzeitig gebucht hatten, war der Preis konkurrenzlos: pro Person € 28,99 für Westbahnhof-München, dazu € 4,90 Platzreservierung und € 9,90 für Rad. Kaffeemaschine ist nun kostenpflichtig mit gutem Kaffee und Bezahlmöglichkeit mit Karte oder Einlösung Westbahnpunkte. Polizeikontrolle an Grenze, dadurch leichte Verspätung. Wir besorgten in Österreich auch Tickets für die innerdeutsche Verbindung München-Donauwörth mit Unterstützung eines Freundes, der in Berlin lebt. Auf diesem Ticket war Gleis 2 angeführt, hat uns nach Ankunft in München doch verwirrt, weil Abfahrts-Gleis 2 in München sich im Untergeschoss befindet; Gleis 2 ist aber (nach Erklärung beim Informationsschalter) Ankunftsgleis in Donauwörth….
Daher ist es immer gut, etwas Zeitreserve zu haben. Richtiges Abfahrts-Gleis 16 war dann in der großen Halle, weitere Verbindung problemlos und wir starteten in Donauwörth zu Tour.
Nach Umziehen geht es los, ca. 40 km bis Gersthofen. Die Softshelljacke von Josef bleibt dank aufmerksamer Begleiter nicht im Zug, und sein Brustgurt fährt als „blinder Passagier“ am Rad mit und geht ebenfalls nicht verloren. Zuerst durch Donauwörth, dann auf Schotterwegen, die aber nicht so schlimm waren. Zwischenstopp im Eissalon, WC am Friedhof kommt gerade recht (dank OruxMaps eingezeichnet). Auf den letzten Kilometern begleiten uns dichte Wolken und Donner und starker Wind.
Quartier in Gersthofen: trotz Ruhetag empfängt uns netter Hausherr, Räder werden im Schuppen versperrt und ab geht es in die Zimmer zum Duschen.
Frühstück ohne Naturjoghurt (leider aus), sonst ausreichend, aber wir sehen doch auch Lacken, das heisst das Gewitter war nicht weit weg. Fahrt nach Augsburg, 3.größte Stadt Bayerns nach München und Nürnberg. Wir sperren Räder und Gepäck im Hof des Bürgermeisteramtes ab. Sehr gute informative Führung 2 Stunden mit Rathaus und ausführliche Informationen zur Geschichte Fuggerstiftung.
Die Fuggerei ist die älteste bestehende Sozialsiedlung der Welt, eine Stadt in der Stadt mit 67 Häusern und 142 Wohnungen sowie einer eigenen Kirche. Jakob Fugger stiftete die Fuggerei auch im Namen seiner Brüder im Jahr 1521. Es leben hier rund 150 bedürftige Augsburger Bürger katholischen Glaubens für eine Jahreskaltmiete von 0,88 € und täglich drei Gebeten. Die vier Museen in der Fuggerei mit einer rekonstruierten historischen Wohnung und der Ausstellung im Weltkriegsbunker können täglich gegen Eintritt besichtigt werden.
Danach Essen im Biergarten beim Zeughaus, mit leckeren Maultaschen und einem tollen Fischgericht. Es folgt eine späte Fahrt nach Landsberg. Hauptsächlich entlang Wasser im Grünen, dabei auch eine wirkliche Radautobahn, und meistens gute Radwege teilweise neben Strassen. OruxMaps mit seinen „Löffeln“ weist uns den Weg zum Nachmittagseis, danach gehts leider zuerst zu einem falschen Hotel (das wir nur angefragt aber nicht gebucht hatten), die Zimmer dort waren natürlich nicht reserviert, aber meine Anfrage führt beim Personal zu erhöhtem Blutdruck. Kurze Weiterfahrt in Altstadt zum richtigen Hotel Ana Hotel Goggl und zur höchst fällige Dusche und somit späte Ankunft gegen 19 Uhr.
Sehr gutes Frühstück, Abfahrt mit 2-fachem Kettenauswurf, bei Irmgard und ein schwerer Fall bei Pepito. Schönste Teilstrecke bisher durch Wiesen und Felder und Wald. Zeitiges Mittagessen, da auf Strecke Auswahl der Gasthöfe bescheiden. Erstmals schaffen wir doch 500 Höhenmeter und über 70 km. Durchwegs traumhafte Aussicht auf die Berge.
Zwischenstopp bei Omi mit Enkel, die Eis und Getränke aus Wagen heraus im Schatten verkaufen.
Ankunft heute nötig vor 18 Uhr, da Personalprobleme (deshalb auch kein Abendessen im Hotel möglich) wie überall in Gastronomie und das Hotel eigentlich Ruhetag hat. Guter Tipp des Hoteliers zu Abendessen beim Italiener Da Pietro. Spaziergang hinauf mit guter Aussicht, sehr gutes Essen, viel los, gutes Personal, netter Garten.
Frühstück und Zimmer geräumt, aber nicht ganz wie sich nach 1 Stunde zeigt. Wir radeln los, am Wasser entlang, und je weiter wir kommen um so mehr Verkehr auf Strasse und auf Weg. Nach 60 Min. sucht Irmgard ihr Handy, vermutet es noch immer im Hotel. Wir parken uns auf leeren Supermarktparkplatz ein und die Recherchen beginnen. Diverse elektronische Suchtools kommen zum Einsatz, es zeigt sich wirklich das Handy ist im Zimmer und der nette Besitzern bringt das Handy im Auto nach und erspart mir das radeln zurück zum Hotel. Für E-Biker hätte er es nicht gemacht 😇. Das Bringservice gibt natürlich eine gute Bewertung im Netz!
Weiter Richtung Grenze Österreich, viel viel Verkehr auf der Strasse und am Himmel kommende Wolken.Echt anstrengende Höhenmeter, aus taktischen Gründen vor dem Essen, auf kurzen Strecken müssen wir vor dem Freizeitpark das Rad schieben mit Blick auf die luftige Hängebrücke: 114 Meter hoch und sie hat eine Spannweite von beachtlichen 406 Metern. Damit ist sie die weltweit längste Fußgänger-Hängebrücke im Tibet-Stil und steht als solche sogar im Guinness-Buch der Rekorde. Gegen Mittag Suche nach Essensmöglichkeit, viele Restaurants haben nur abends warme Küche. Einheimischer Tip: Campingplatz in Heiterwang, und dort gibt es auch eine Super Forelle, Spaghetti und gute Suppen sowie eine tolle Nachspeise, wir bekommen alle mehr Qualität als erwartet. Nur mehr kurze Strecke zum Ziel, aber da: Umleitung mit vielen anstrengenden Höhenmetern. Pepito dreht um und nimmt die (illegale) Schnellstraße über 450 Meter Strasse, wir anderen fahren den Umweg und eine“MTB-Strecke“ zurück zum Radweg. Kurz vor dem Ziel gibt mein Handy w.O., das Ersatzhandy, ein altes iPhone, muss her und führt uns zum Tirolerhof. Wir genießen ein gutes (Wild-) Abendessen und am Heimspaziergang sehen wir noch den Standort des Shuttledienstes für den kommenden Tag.
Fernpaßtag! Abfahrt pünktlich, die Damen nehmen Shuttledienst. Bewusst gemütliches Tempo zu Beginn, dann die ersten Steigungen mit schwierigem Grund. Gute Technik nötig, damit Vorderrad nicht abhebt. Geringe Möglichkeit sich zu verpflegen.
2 beschriftete Stellen fordern zum Rad-Schieben auf, macht auch Sinn. Wunderbare Aussichten, teilweise enge Wege. Wir (als fast einzige ohne elektrische Unterstützung) lassen die E-Biker gerne vorausfahren und teilweise in wahnwitzigem Tempo überholen. Bei einem See sperrt eine Kuh Pepitos Weg und dadurch nimmt seine Handyhalterung Schaden. Nach Absolvierung am Berg schneller Geschwindigkeits-Schnitt mit Mittagessen in Imst, im GH Neuner und Eintreffen im Hotel Schrofenstein, davor in der Zone findet ein Markttag statt. Schöne Tiroler Landschaft! Die Damen sind gut früher angekommen und nutzen den Dienst im Haus (Wäschereimöglichkeit). Letzte Abstimmungen beim Abendessen für Strecke Reschenpass morgen. Wir verlangen die Rechnung, dabei ein Hoppala: alle Positionen scheinen doppelt auf, leider fällt das nur uns und nicht dem Kellner auf. Reklamation natürlich, und neue Rechnung folgt.
Reschenpaßtag; nach Frühstück (1 Kaffeemaschine für alle-Stau! Kaputter Sessel, laufend Nachdotation am Buffet) machen wir uns auf den Weg. Erste 20 km problemlos, herrlich über mehrere kleine Brücken. Wetter besser als im Westen, von wo wir laufend Regenvideos bekommen. Insgesamt werden es heute an die 950 Höhenmeter werden. In Pfunds fallen wir in eine kleine Bäckerei ein und stärken uns. Kein Kaffee möglich, da Maschine bereits gereinigt wird, es ist 11:45 und um 12 wird zugesperrt.
Immer wieder queren wir den Inn. Nach Burg Hochfinsternis geht es echt steil bergauf, es beginnt auch leicht zu nieseln. Pepito wie immer vorsichtig und packt ein/um, ich fahre weiter und treffe auf der Reschenstraße beim Ausstieg eine lange lange Autokolonne. Es sollten viele km werden, wo wir an stehenden Autos vorbeifahren. Manche wollen bei geöffnetem Fenster und laufendem Motor wissen, was der Grund für den Stau sei. Erfreulicherweise können wir dann doch von der Strasse abbiegen und einen teilweise steilen Weg weiter hinauf nehmen. Gerüchteweise gibt es ein 3- Länderradrennen und ein Autorennen, bei dem eine zuvor erzielte Zeit im 2. und 3.Lauf möglichst zeitgleich erreicht werden sollte. In einer Ortschaft war auch ein Gocart Rennen zu sehen, finde ich persönlich befremdlich und überhaupt nicht zeitgemäß.
In der Gegend um die italienischen Grenze und Nauders eine Vielzahl an martialisch angezogener Biker, überwiegend E-Bikes.
Der Anblick des Reschensees ist nicht schön, großteils Sandwüste, nur ein kleiner Teil beim bekannten Motiv Kirchturm im Wasser ist voll. Schaut traurig aus. Gleich in der Nähe ist das Hotel Theiner, wir genießen ein Superzimmer mit supergroßem Bad, neue Sauna und Dampfkammer und ein großartiges Abendessen. Nur leider sehr wenig Platz für Räder in einem Zelt. Irgendjemand bricht Irmis Spiegel ab, meldet sich aber leider nicht.
Gefühlt haben heute Zuviel Biker, Motorräder und Autos den Tageseindruck verfälscht.
Nach dem Fotosichern geht es bald aufs Zimmer, leider für morgen erhöhte Regenwahrscheinlichkeit….
Sehr gutes Frühstück, gestärkt geht es los. Der Zebrastreifen verschafft uns den Start immer entlang des nicht vorhandenen Sees. Pepito wie immer bestens ausgerüstet ersetzt mein defektes und gebrochenes C Ladekabel. Bei der Vorausschau hatte sich gezeigt: es geht bergab. Eine Fronleichnamsprozession hält uns für ein paar Minuten auf, die Fahnenträger haben ganz schön zu kämpfen bei Wind. Gelebte Tradition….
Und so war es auch, kilometerlang bergab, teilweise gab es Geschwindigkeitsbeschränkungen! Wunderschöne Ortsdurchfahrten. Im Gegenzug wollten doch einige den anstrengenden Weg bergauf in Angriff nehmen, ganz schön stark. Auf der Fahrt durch die Weingärten finden wir einen € 50,00 Schein, den wir niemand zurückgeben können, also teilen wir ihn unter uns auf.
Anschließend gehts weiter eben dahin und wir beschließen auch dem gezeichneten Radweg zu folgen und nicht dem Track. Gute Entscheidung, der Radweg ist super asphaltiert und führt uns durch viele Obstgärten (Apfel). Stärkung in einem Gasthaus, der Kellner zeigt sich erst relativ spät, versteht uns aber und alles bestens. Erste ÖBB Nachricht (die erste von mehreren!) mit geänderten Zugzeiten bzw. neu Umstieg am Brenner, Anschlusszug in Innsbruck mit bereits gebuchten Tickets wird somit voraussichtlich nicht erreicht. D.h.: Umplanen. Es stellte sich aber später heraus, dass alle diese Nachrichten nichts mit der Wirklichkeit zu tun hatten, alle Züge kamen pünktlich, wie wir später feststellen werden.
Kurz vor dem Ziel leider noch Defekt bei Pepito, und er verliert einen Teil seines Reparatursets.
Er wird aber in einem Geschäft mit Sonntagsöffnung fündig und Irmgard bekommt einen neuen tollen großen Spiegel. Ankunft im Kleinkunsthotel, ausgestattet mit Koffern als Kunstwerke. Wir reservieren im Lokal unten für 18:30 einen Tisch und verbringen noch einen guten Abend bei ausgezeichneter Küche.
Gestern noch Regen abends. Nach sehr feinem Kleinkunstfrühstück und satteln der Räder geht es entlang der Etsch wie auf einer Autobahn. Schön langsam ändert sich der Charakter der Landschaft und der Vegetation. Nochmals lange gut asphaltierte Wege zwischen Apfelhainen. Langsam wird es sehr heiß und wir machen öfters kleine (Trink-) Pausen. Serpentinenreiche Abfahrt, malerische Dörfer, immer ein wenig bergauf/bergab. Zwischenstopp am wunderbaren Aussichtspunkt, danach lange Abfahrt. Wir haben Mühe, etwas zu Essen zu finden, der berühmte Montag-Ruhetag. Auf den letzten Kilometern Diskussion, ob hier (Verbotsschild) weiter gefahren wird oder nicht; Pepito interpretiert Fahrverbot als für PKW geltend und fährt weiter, die anderen 3 nehmen einen kleinen Umweg und fahren den offiziellen Radweg Nr. 2 weiter. Treffen uns nach ein paar km wieder. Dann nochmals ein langer Anstieg, der uns zum Schwitzen bringt, da muss ein Stop im Eissalon her.
Der heutige Tag fühlt sich anstrengender an als die Bezwingung der Pässe. Temperatur und Gewicht des Gepäcks sind nicht zu verachten. Dann rollen wir die letzten km und finden im Roten Adler wieder ein sympathisches Quartier. Essen am Hauptplatz in ausgezeichneter Qualität. Abschluss mit Weinverkostung und (mehrere) Fotoversuchen.
Heute erstmals dicht bewölkter Himmel. Wieder Mails mit ÖBB Infos, die nicht eintrafen. Schaukelfahrt rauf bringt uns ins Schwitzen, auch das deutsche Kopfsteinpflaster. Es wird flacher und Gegenwind kommt auf. Die Plantagen gehen von Apfel auf Wein über, in Mezzocorona stärken wir uns in einem guten Lokal. Route und Dörfer nicht mehr so schön im Anschluss, mehr Verkehr. Wir sind ziemlich froh im Sartori`s, angekommen zu sein. Die Dusche lockt sehr! Wir reservieren noch einen Platz im Freien zum Abendessen, das Hotel schießt sich ein Eigentor, weil ich die angebotene Halbpension beim Zimmerreservieren nicht mitgebucht hatte. So zahlen wir für ein gutes Abendessen deutlich weniger als das angebotene 4 Gänge Menü um 39,00 Euro.
Abfahrt von Sartori`s, das Hotel liegt am Radweg. Erst durch die Stadt, dann weiter den Radweg entlang. Keine größeren Probleme, bis zur Umleitung. Einheimischer zeigt einen Weg, der aber durch Fahrverbot und Sperre nach 1.500 Meter gekennzeichnet ist. Pepito versucht es, die anderen 3 nehmen die empfohlenen und letztlich gut gekennzeichnete Umleitung. Immer am Wasser entlang gehts ohne viel Anstrengung dahin. Wie immer mit Pausen, am Vormittag im Café, wo auch der Dorf-Polizist einkehrt, mittags in Pizzeria Margherita, im Freien natürlich und mit gutem Essen. Danach Rückkehr zum Track und durch Weingärten Richtung Ala. Ein mit Schild beworbenes Café finden wir beim ersten Versuch nicht, dafür kurz vor Ziel einen Eissalon mit Stärkung. Hotel mit nettem Innenhof, sehr groß, und die Empfehlung der „Hausfrau“ für die Osteria Carnera, Piazza Alfonso Buonacquisto 4, 38061 Ala Italien, ist auch ein Supertipp. Familiärer Eindruck und sehr gutes Essen, wieder einmal. Regen bleibt aus, kommt dann in der Nacht, abendlicher Spaziergang in sympathischer kleiner Gassenanlage und mit neugierig mauzender Katze.
15.6.2023 Ala – Castel D`Azzano (8km südlich von Verona)
Was schon bei der Planung aufgefallen ist, hier macht eine Abkürzung Sinn. Die ersten 20 km schön, ohne Probleme, Wetter paßt. Doch wieder Steigungen, danach in Bussolengo Trinkpause und Radschiebestrecke wegen eines Marktes. Der Verkehr wird immer lästiger, doch dann auch noch eine Baustelle (Unterführung Zug kommt neu). Pepito bastelt eine Alternative, wir sind zu diesem Punkt der Tour alleine unterwegs, Gegend nicht besonders, keine Radler. Eine Eisdiele hebt die Stimmung dann doch wieder. Pepito prescht dann vor, dann ein Telefonat mit schlechter Nachricht:
Irmgard zieht sich Nylonschnur ein, grober Defekt, Rad muss zerlegt werden, drohende Regenwolken und Donner. Ich fahre zu Irmgard zurück, Pepito kommt auch hin. Gabi ist telefonisch nicht erreichbar, übersieht uns an Wegkreuzung und fährt noch weiter retour.
Pepito gelingt es durch Zerlegen des Hinterrades mit allen Komponenten wie Ritzel etc. den Schaden zu beheben.
Dann geht auch noch das Gewitter los, zwar nur kurz aber doch heftig. Pepitos Hände sind durch die Kette verschmiert, 100ml WD40 erweisen sich als ungemein wertvoll.
Gabi ist unerwartet nicht im Hotel, so mache ich mich nochmals auf den Rückweg und treffe sie nach der Autobahnüberführung an und wir machen uns gemeinsam am Rückweg.
Hotelgesellschaft am Abend im Freien, sehr durstig. Frühstück um Euro 10,- separat zu zahlen, dann Aufbruch.
Letzter Tag, nur mehr 40 km, sonniger Tag, geringe Erwartungen aufgrund des Weges, Rad-Strecken auf Strassen (kein separater Radweg) werden erwartet und treffen auch so ein. Nach dem Start kommt Pepito auf einen Internetfehler drauf, seine Nachrichten wurden vom Hotel aus nicht versandt. Neustart…. Dazwischen kaum eine Möglichkeit einzukehren. Finden dann doch kleinen Supermarkt und später ein Café zur Stärkung.
Die Strecke führt auch durch ein großes Naturschutzgebiet, ein großes Vogelschutzgebiet den Schildern nach zu beurteilen, teilweise führt der Weg über Wiesen und Feldwege dann durch bis Ostiglia, letzte Kilometer am Damm, zum Wasser (Po) kommt man nicht. Wir gehen gleich Mittagessen, gute Osteria mit handgeschriebener Speisekarte. Es ist sehr warm. Danach Fahrt zum B&B Antica Dimora. Große Überraschung: zuerst am Telefon kein Englisch und Deutsch, aber in 5 Minuten sollte wer kommen. Wir warten in großer Hitze, dann kommt ein ca. 70 Jähriger mit Handyübersetzungsapp und führt uns in ein Traumobjekt, mit großem Zimmern und Bad und künstlerisch gestalteter Holzdecke aus 15. Jhd., unglaublich. Er zeigt uns auch die Küche und das Speisezimmer, die Wandbemalung kamen bei einer Sanierung zum Vorschein. Spaziergang zum Tabakladen, dort Zugkarten (Ostiglia-Verona € 5,55 pro Person und € 3,50 f. Rad) gekauft, eine Empfehlung des Hausherrn erspart uns die 2km Fahrt zum Bahnhof (der ohnehin kein Personal gehabt hätte), die uns morgen auch bevorsteht. Ein Belohnungseis und ein Abschlussgetränk im Café mit sprachfreudiger Dame (und Herrn, der Eisproben serviert). Danach lernen wir noch die Hausherrin kennen und freuen uns auf das Frühstück. Das B&B Anita Dimona ist das günstigste und schönste Quartier, ein gelungener Abschluss mit sehr netten älteren Gastgebern, die gerne mehr geplaudert hätten.
Nach einem wirklich sympathischen Frühstück radeln wir zum Bahnhof, lassen die polizeiliche Kontrolle über uns ergehen und fahren mit dem Zug nach Verona. Kleiner Einkauf im Supermarkt und dann gehts weiter nach Innsbruck. Ich kaufe 20 Min. vor Abfahrt noch 2 Platzreservierungen, hatte ich übersehen und nicht besorgt. Aber auch das hat geklappt. Alle Änderungs-Nachrichten der ÖBB trafen nicht ein, Zug war pünktlich und die Anschlusszüge können problemlos erreicht werden. Westbahn verlangt € 38,60 und € 9,90 für das Rad. Der Zug ist vor allem auf der Strecke Salzburg-Wien übervoll.
Conclusio:
Via Claudia Augusta ist zum großen Teil wunderschön, verlangt aber eine gewisse Kondition. Es gibt genügend Angebote f. Shuttledienste. Wir haben diesmal sehr gute Erfahrungen mit den Unterkünften gehabt und die empfohlenen Restaurants waren gleichfalls ausgezeichnet.
Eine rechtzeitige Planung hat den Vorteil von günstigen Zugpreisen. Die letzten 2 Tage auf dieser Strecke sind wegtechnisch nicht wirklich prickelnd.
Anreise nach Villach per Bahn. Am selben Tag (ab 13:00 Uhr) müssen wir noch ein paar Höhenmeter schaffen, ist sicher der schwerste Tag der ganzen Tour. Diesmal haben wir die Logistik nicht hinbekommen, Radplatz letzter Wagen und Sitzplatz erster.
Tag 1
20230626 Tag 1: Bahnabenteuer Anreise mit der Bahn nach Wien. Am nächsten Tag morgens fahren wir mit dem Rad zum Hauptbahnhof, anschließend nehmen wir den Zug nach Villach. Das erste Abenteuer beginnt im Zug, der Schaffner verkündet lautstark das alle den Waggon verlassen müssen wegen technischer Probleme mit der Tür. Es beginnt eine Völkerwanderung nach ganz vorne. Glück im Unglück, wir sind jetzt näher bei den Rädern. Gegen 13:00h kommen wir in Villach an und müssen noch 45 km bis zur ersten Unterkunft (Malborghetto Italien) radeln. Pünktlich angekommen, geht’s gleich los. Die Wasserflaschen zu befüllen kostet am Klo 50 Cent. Erste Überraschung gleich in Villach, Umleitung wegen Brückensanierung, die Beschilderung mistig, und wieder hilft Oruxmaps. Ich gestalte diese Änderung gleich so, dass wir auch durch die Altstadt Villach kommen. Erste Rast machen wir im Radler Treffpunkt Gailstüberl nach 13 km, ist etwa wie Hermis Radlertreff in Schönau, nur weniger Wiener und viel kleiner. In Arnoldstein radeln wir um 15:00h ein, ein neuer Radweg wird gebaut, wir brauchen nur kurz auszuweichen. Schön langsam machen sich die Steigungen bemerkbar. Beim Grenzübergang nach Törn Maglern komme ich kurz auf die falsche Fährte, wir machen ein paar Höhenmeter unnötig. Es wird schwieriger, die Steigungen bleiben erträglich, guter Asphalt, gemessen an Fernpass u. Reschenpass eine Erholung. Vor Tarvisio finden wir auf einem Rastplatz ein Handy, wir können leider nichts machen (wie verständigt man den Besitzer ?). Nach einigen Minuten trifft der Besitzer highspeed mit einem E-Roller ein, bedankt sich. Es ist 17:00h, wir gönnen uns ein Eis in Tarvisio und haben noch 10 km vor uns. Auf den wunderschönen CAAR sind wir auch schon angekommen. Am Weg treffen wir auf drei Jungs mit einer Panne, kapitaler Kettenwurf, die Kette hat sich so verfangen, das nicht mal wir helfen können. Die letzten sechs Kilometer rollen wir nur noch bis Malborghetto. Schon zum vierten Mal bin ich hier, wird sicher ein schönes Abenddinner und soweit ich das beurteilen kann, ist der alte Chef auch noch da. Conclusio: Lange Bahnreise endlich in Villach wollten wir natürlich gleich aufs Rad. Den Radweg neben der Gail entlang konnten wir schnell erreichen, ein guter Wald Schotter Weg. Bis Arnoldstein waren die Wege wie zu Hause in Carnuntum. Ab Arnoldstein werden die Wege und Steigungen besser. Vor Tarvisio fängt der ***** Radweg dann richtig an.
Tag 2
20230627 Tag 2: Sightseeing pur. Gemütlicher Tag, es geht nur Bergab durch viele Tunnels. Bester Radweg, treten muss man nicht, nur die Bremsen auslassen. Wir machen viele Fotostopps. Das mein Rücklicht nicht geht, ist meine Servicenachlässigkeit. Aber ich habe Glück, durch den Tunnel übernehmen die Bewegungsmelder die Lichtsteuerung im Tunnel. Der Track leitet uns durch Pontebba, sehr schöne Stadt mit vielen Einkehrmöglichkeiten, die wir leider nicht nützen. Es kommt zu einer langen Tunnelabfahrt, sehr leicht, ich glaube, auf der Strecke schaffen auch Kinder 100 km. Ich kann mich erinnern wie ich da im Jahr 2019 in der anderen Richtung unterwegs war (https://www.pedaltreter.at/2019/06/16/istrien-adventure-tour/), das war schon viel anspruchsvoller. In Chiusaforte finden wir nach 20 km dann doch unsere alte Lab stelle, hier gibt’s sogar Hubertus Bräu Radler von Laa/Thya. Es trudelt eine große Radgruppe ein, haben zwar reserviert, sind aber Stunde zu früh und bekommen keinen Platz. Pech, ohne Elektro wären sie pünktlicher gewesen. Auf Höhe Moggio ist es dann aus mit dem Bahntrassenweg, unklar wie es weiter geht, der Track führt auf das Straßenbankett. Irmgard radelt den Feldweg, der Rest hirscht nach. Ich drehe um und nehme lieber den Track. Nach zwei Kilometer kommen wir wieder zusammen und müssen dann doch am Straßenbankett weiter. Die Barkettspur ist auch der offizielle Radweg bis zur Unterkunft (Hotel Carnia). Conclusio: Anfangs radeln wir alleine, später werden es immer mehr Biker, fast ausschließlich E-Biker. Warum man bergab ein E-Bike braucht, ist mir ein Rätsel. Für diese extrem schöne Gegend haben wir uns extra viel Zeit genommen. Mit 75 ppm Puls im Schnitt habe ich sicher minus Rekord aufgestellt.
Tag 3
20230628 Tag 3, Routenänderung. Wir wollen das Schmetterling-Gehege in Bordano besuchen. Und weil das auf der anderen Uferseite ist, muss die Route angepasst werden. Auf dem Straßenbankett sind wir schnell in Venzone. Auf neuen Asphalt kommen wir nach Bordano, besuchen die umfangreiche Ausstellung “casa delle farfalle”. Ein Naturgehege für Kleintiere aus aller Welt. Unbedingte Empfehlung, das zu besichtigen. Wir sind alle begeistert. Schön geht es auf Nebenstraßen weiter, sogar ein Viadukt Tunnel ist am Weg. Über eine Brücke und wir sind wieder am original CAAR Track. Neben einem Bach ist ein neu angelegter Schlangen Radweg. Wir sind wieder auf der geplanten Route. Wir radeln den gut beschilderten Radweg durch zahlreiche typisch italienische kleine Ortschaften. In Buja gibt es bei einer kleinen Bar, Drink pause und zumindest einen Snack. Donner zieht auf, es ist wieder einmal Regenprognose. Ich beobachte die Wolken schon den ganzen Tag. Habe aber meine bedenken nicht geäußert. Durch den Donner ist es jetzt offensichtlich. Es sind jetzt alle motiviert, schnell weiterzukommen. Sehr schön, durch die italienische Provinz zu fahren. Durch Udine wird es ganz italienisch und speziell. Genau das richtige für meine technische u. Konditionelle Leistungsklasse. Man möge es mir verzeihen, wir sind genau vor dem Nass angekommen. Conclusio: Wunderschöne Sache, gemessen vom Vortag, mehr Power dahinter, und der beim Radfahren notwendige Ansporn durch das Wetter ist eben das Salz in der Suppe.
Tag 4
20230629 Tag 4. Die letzten Kilometer. Es hat abgekühlt. Regen in der Nacht, aber es ist wieder alles trocken. Wir starten nach Pamplona. Die Feldwege haben uns jetzt auch erreicht. Nach 10 km machen wir Stamperlpause. Ein Fahrrad Autobus ladet ca. 40 Biker aus, die starten gerade alle. Iris meint überholen, Entscheidung im Stress nicht immer ideal. Ich erkenne die falsche Richtung und bleibe stehen. Wir warten, bis Iris wieder zurückkommt (kleiner Zwangshoppla). Per Tel. erreichen wir Iris nicht (weiß nicht, warum Tel. nicht funktionierte?). Pamplona erreichen wir nach 27 km um 11:15h, an dem Hautplatz wird kräftig gebaut, die Baustelle ist nicht sehr einladend. Hier kommen wir mit einem Österreicher in Kontakt der mit einer Busgruppe unterwegs ist, er erzählt von den vor/Nachteilen einer solchen Gruppe, das verinnerliche ich mir genau. Er erzählte auch, dass man nur mit einem E-Bike dabei sein kann. Ist für mich auch eine neue Tatsache, fühle mich diskriminiert, weil ich keinen Motor habe. Die Grappa-Destillerie gibt es leider nicht mehr, leider ist da nichts mit dem Nachfüllen von meinem Flachmann. In Aquileia schauen wir uns die historischen Ausgrabungen an, ich habe das schon mal gesehen, daher bevorzuge ich die Taverne. Der Rest bis Grado ist der altbekannte Straßenbeiweg, bevor die Adria sichtbar wird lasse ich alle vor, hier über das Meer zu radeln ist eine extra Augenweide. Conclusio: Radtechnisch, wie erwartet. Ab Udine quer durch die italienische Provinz. Auch viele Feldwege und Verkehr. In Grado treffen wir noch Freunde aus Petronell. Es ist ein langer Abend geworden.
Tag 5
Kleines Grado extra, wir haben noch mal 33,3 km dazugelegt, sind quasi zweimal nach Grado eingeradelt und dafür stehe ich jetzt unter Kritik. Aber was soll man machen, wenn man keine Badesachen mit hat! Meine Begleiter sind mal baden gegangen und mein Helm auch. Ein würdiges Ende der Tour.
Am 12. 5. 2022 und am 9. 8. 2022 wurde der zweite Teil bis zur Mündung erledigt. Im Mai bei stillen Wind bis Mosonmagyarova, dann leider nach der Wendung aufkommender stürmischer Gegenwind sodass in Halbturn abgebrochen werden musste. Im April konnten wir dann eine schöne Gruppentour bis zur Mündung unternehmen, wobei wir für die Retourstrecke die Bahn von Mosonmagyarova bis Bruck/L gewählt haben.
Teilnehmer der Tour: Everel, Flo, Jimmy, Lukas, Motzi, Sandi
Planung
Für die diesjährige Radtour entschieden wir uns für eine Umrundung des Plattensees in Ungarn. Die Strecke von rund 210 km und die Möglichkeit jederzeit ins kühle Nass zu springen gaben den Ausschlag. Geplant war die Anreise via Zug über Györ nach Veszprém und danach mit dem Rad weiter bis zum See. Unterkünfte und Züge waren rasch gebucht. Aufgrund einer Sommerbaustelle vor Veszprém mussten wir aber kurzfristig ein paar Tage vor Reiseantritt umdisponieren.
Ab hier übernahmen dann meine Eltern die gesamte An- und Abreise Planung. Der neue Plan war, über Budapest nach Székesfehérvár anzureisen. Da wir 6 Personen waren, musste die Anreise auf zwei Gruppen aufgeteilt werden. die jeweils um 6:00 bzw. 8:00 von Petronell nach Bruck/Leitha per Rad starten. Aus mir unerfindlichen Gründen wurde davon ausgegangen, dass ich gerne in der Frühaufsteher Gruppe mitfahren sollte.
0. Tag (28.7. Donnerstag) – Petronell
Lukas schlug vor sich am Tag vor der Abfahrt nochmal zu treffen und die geänderte Planung gemeinsam durchzugehen. Mit einiger Verspätung (sry nochmal), kam ich auch dazu. Meine Eltern kamen später vorbei und erklärten uns die geplante Reiseroute nochmal im Detail. Es gab sogar eigene Handouts, und auch einige Anekdoten von vergangen Reisen waren zu hören. Hier kam (zum Glück) auch nochmal zur Sprache, ob eh alle den Reisepass eingepackt haben. Mir noch immer unerklärlich habe ich meinen Reisepass in Wien vergessen. Somit machte ich mir bereits Gedanken, wann denn der erste Zug nach Wien geht, damit ich vorher noch den Reisepass aus meiner Wohnung holen kann. Zum Glück erklärte sich Martina bereit, den Pass morgen direkt nach Bruck/Leitha zu bringen. Somit konnte ich trotz noch fehlendem Reisepass ruhig schlafen (wenn auch kurz).
1. Tag (29.7. Freitag) – Balatonföldvar
Tagwache war bereits um 05:00. Treffpunkt mit der ersten Gruppe war um 05:45 angesetzt. Die 14 km bis nach Bruck/Leitha zum Bahnhof waren schnell erledigt. Martina wartete bereits auf dem richtigen Bahnsteig mit meinem Reisepass. Das erste Problem war somit schon mal gelöst. Der erste Zug brachte uns nach Hegyeshalom und nach einem einstündigen Aufenthalt weiter nach Budapest. 10 Minuten vor der Abfahrt nach Székesfehérvár traf auch die zweite Gruppe in Budapest ein und wir konnten gemeinsam die letzte Zugfahrt nach Székesfehérvár absolvieren. Ich glaube jeder Zug in Ungarn hatte Verspätung (bei der Abreise sogar zu unseren Gunsten), aber die Umsteigezeiten waren zum Glück großzügig genug geplant. Somit gab es keinerlei Probleme bei allen Zugfahrten (manchmal wurde es etwas enger, da die ECs doch recht überfüllt waren), aber im Großen und Ganzen konnten wir wie geplant in Székesfehérvár so um ca. 13:45 losradeln.
Der Start
Hier dann auch die erste große Überraschung: Der Radweg zum See war brandneu und perfekt asphaltiert. Nach ca. 33 km schönstem Radweg kamen wir zum ersten mal zum See. Zuerst sah es leider so aus, dass der gesamte See verbaut und mit privaten Seezugängen zugebaut wurde (Wir lernen hoffentlich aus unseren Fehlern), aber das stellte sich zum Glück rasch als Trugschluss raus. Um den Plattensee herum gibt es noch sehr viele öffentlich zugängliche Badestellen und so nutzten wir auch die erste Gelegenheit um uns eine kühlende Erfrischung zu gönnen. Und hier kam es auch gleich zur zweiten Überraschung: Mir war bekannt, dass der See nicht so tief ist am Südufer, aber die wirkliche “Tiefe” war dann doch schon sehr überraschend – über den Bauchnabel hinweg reichte da keinem das Wasser. Außerdem war die Wassertemperatur bei gefühlten 27 Grad. Also erfrischend kühl war es jedenfalls nicht, was uns aber recht egal war. Hauptsache etwas im Wasser plantschen. 😉 Nach diesem kurzen Badestopp waren es noch ca. 35 km bis zur ersten Unterkunft in Balatonföldvar (Villa Dorottya => Empfehlung). Insgesamt haben wir am ersten Tag ca. 65 km runter geradelt.
Am Abend waren doch alle recht fertig, aber wir motivierten uns noch kurz zum Hafen runter zu gehen und unser erstes ungarisches Essen zu uns zu nehmen. Wir entschieden uns für das Restaurant Csigaház Étterem. Einfach, weil es das erste war, woran wir vorbeikamen und es stellte sich als Glücksgriff heraus. Das Essen war wirklich ausgezeichnet und die ersten ungarischen Spezialitäten (vor allem Gulasch) wurden bestellt und begeistert konsumiert. Außerdem waren wir angenehm überrascht von dem doch noch niedrigeren Preisniveau gegenüber Österreich. Nach einem Belohnungs-Bierchen und einem Abschluss-Eis ging es auch wieder direkt in die Unterkunft zurück wo wir uns ziemlich erschöpft bald ins Bett begaben.
2. Tag (30.7. Samstag) – Révfülöp
Nach einer erholsamen Nacht trafen wir uns um 08:00 zum reichhaltigen Frühstücksbuffet. Diesmal stand die längste Tagesetappe mit ca. 100 km an. Florian hat noch immer Bedenken bzgl Kondition, zählt aber zu den stärkeren Fahrern. Argwöhnisch beobachten wir auch das Wetter. Hier hatte Motzi einen App Tipp (Regenradar App von wetterOnline). Wir sahen, dass ein Gewitter jede Minute losstarten wird, aber relativ schnell (ca. 1 Stunde) wieder verziehen würde. Es gab nun eine Diskussion wie wir das am Besten handhaben. Es wurde beschlossen, das Gröbste einfach auszusitzen und so wurde der Start um ca. 1,5 Stunden nach hinten verschoben. Sehr zu meiner Freude, da mir dies die Möglichkeit gab, der Gruppe ein neues Kartenspiel näher zu bringen, von dem ich schwer begeistert bin. So kam es, dass wir uns die Zeit bei ein paar Runden “Fantastische Reiche” vertrieben. Hier auch eine unbedingte Empfehlung für dieses Spiel: Sehr einfache Regeln und sehr einfach zu transportieren (nur 52 Karten). Alle waren sehr begeistert und ein paar haben es sich sogar sofort für Zuhause bestellt. Nachträglich wies mich Lukas allerdings auf einen Fehler bei der Regelauslegung hin. Bin schon gespannt, auf die Erfahrungsberichte mit den “richtigen” Regeln. 😉
Jedenfalls brachen wir dann bei sehr leichtem Nieselregen Richtung Révfülöp auf. Das Wetter an diesem Tag war sehr gut zum Radfahren geeignet: Stark bewölkt und leichter erfrischender Regen und so kamen wir sehr schnell voran (auch heute waren die Radwege wieder 1A).
Nach ca 35 km besuchten wir einen alten Studienfreund von Lukas, der ein eigenes Haus in der Nähe des Sees besitzt. Hier wurden wir reichlich bewirtet. Es gab eine deftige “Brettljause” + österreichisches Bier (Gösser dürfte stark in Ungarn vertreten sein). Die verschiedenen Wurst und Käsesorten waren wirklich ausgezeichnet und wir erfuhren, dass man unbedingt zu den lokalen Bauernmärkten muss um diese Qualität zu bekommen. Highlight war eine würzige Lungenbraten(?)-Wurst, die etwas roh aussah, aber ausgezeichnet schmeckte.
Links oben sieht man das Highlight
Nach dieser Stärkung ging es weiter mit der Radtour. Mittlerweile hatten wir auch wieder feinstes sonniges Radwetter. Nach weiteren 25 km legten wir eine kleine Pause in einem Buffet ein um uns etwas zu stärken. Es gibt auf der gesamten Strecke rund um den See reichhaltige Einkehrmöglichkeiten und Radfahrer sind gerne gesehen. Auch die Sanitäranlagen (was mir immer wichtig ist) sind alle sehr sauber und gepflegt.
Die letzten 40 km der Tagesetappe fuhren wir dann (abgesehen von kurzen Trinkpausen) in einem durch. Da wir schon am Nordufer unterwegs waren, änderte sich auch die Landschaft etwas. Hier führte uns der Radweg durch “Wachau-artige” Weinberge (zumindest die kleine Version davon) und es gab einige nette schattige Waldwege.
Um ca. 19:00 kamen wir nach 103 km in unserer Unterkunft (Ferienappartements) in Révfülöp an. Hier hatten wir wieder ungefähr das gleiche Programm wie am ersten Abend. Erstbestes Restaurant gesucht (wieder gutes Essen), ein Belohnungs-Bier und ein Eis geholt und wieder früh ins Bett.
3. Tag (31.7. Sonntag) – Balatonkenese
Nach einer weiteren erholsamen Nacht war die Abfahrt um 08:00 geplant. Da wir diesmal in einem Apartment übernachteten, mussten wir uns selber um ein Frühstück kümmern. Wir entscheiden uns dazu, erstmal ca. 10 km zu radeln und danach etwas zu suchen. Zwar hatten wir eine harte Deadline (um 19:00 kommt das Radtaxi), aber für den Tag waren nur 70 km geplant und wir hatten somit mehr als genug Zeit. Nach wirklich ziemlich exakt 10 km kehrten wir in Zánka zum Frühstücken ein. Das Frühstück hat allen sehr gut geschmeckt. Die Wartezeiten waren zwar etwas länger, aber das hat uns nicht sonderlich gestört. Danach ging es flott weiter bis nach Tihany. Hier gab es eine (kurze) Diskussion, in welche Richtung wir denn die Halbinsel umrunden sollen. Florian setzte sich aufgrund irgendwelcher Windlinien (wtf?) durch und so wurde beschlossen, den ursprünglichen Track weiter zu folgen. Meiner Meinung nach wurde die Frage noch nicht abschließend geklärt, aber ich muss zugeben, dass wegen des letzten Anstiegs bzw. Abfahrt die Richtung von Florian (EVENTUELL!) besser war.
Perfekte Radwege und sonniges Wetter
In Balatonfüred sind wir noch eine wunderschöne Strandpromenade entlang gefahren, wo wir uns noch eine kleine Pause gegönnt haben. In dieser Pause kamen wir darauf, dass wir noch kein originales ungarisches Langos gegessen hatten! Somit wurde der Entschluss gefasst, die nächste Möglichkeit für ein Langos zu nutzen, um Energie für die letzten km zu tanken.
Der Radweg führte uns an einem kleinen Funpark vorbei, wo kleine Kinder ihr Können mit dem Rad verbessern konnten. Florian ließ es sich nicht nehmen, hier ein paar Sprünge mit seinem Rad zu unternehmen. Leider hat er dabei nicht bedacht, dass er hinten zwei Gepäcktaschen montiert hat, die sich auch gleich mit den Speichen verhakten. So kam es nach dem ersten Hügel zu einem abrupten Stillstand mit der Folge eines kleinen 8ters im Hinterreifen. Zum Glück war der Schaden nur gering und eine Weiterfahrt war möglich. Eine wichtige Lehrer daraus: Nicht mit Gepäcktaschen in einen Funpark fahren!
In Balatonfűzfő fanden wir schliesslich einen Kiosk, der Langos verkaufte. Es gab unpackbar viele verschiedene Variationen davon. Wir entschieden uns alle für reichlich belegte Versionen (von Käse bis Gyros war da glaube ich alles dabei). Nach mehreren Versuchen mein Langos nur mit Hilfe der Fingern zu essen, gab ich entnervt auf und holte mir noch ein zusätzliches Besteck. Meine Mitstreiter haben das besser hinbekommen, wobei ich sagen muss, dass es trotzdem nicht sehr ästhetisch ausgesehen hat. Unser gemeinsamer, einstimmiger Konsens war, dass das “klassische” Langos mit viel Knoblauch und ohne den ganzen zusätzlichen Schnickschnack, trotzdem am Besten schmeckt. Florian gönnte sich deshalb auch gleich ein zweites Klassisches.
Viele verschiedene Langosvariationen
Die letzten Kilometer waren mMn die Schönsten des gesamten Radweges. Es gab einen Abschnitt durch einen schattigen Wald mit einem guten Radweg. Super angenehm und schön zu fahren.
Der schönste Abschnitt
Nach ca. 72 km kamen wir bereits am frühen Nachmittag in unserer Unterkunft (YachtClub) an und hatten so noch Zeit kurz den privaten Seezugang zu nutzen und noch ein paar Partien “Fantastische Reiche” zu spielen. Der letzte Wegpunkt im Track (Unterkunft) war auch der einzige Fehler des gesamten Tracks. Hier gibt es wohl zwei YachtClubs in Balatonkenese. Aber es war kein Problem, die richtige Unterkunft mithilfe von Google Maps zu finden. Diese war auch nur 2 km entfernt.
Pünktlich um 19:00 kam das von Edina (Freundin der Familie) organisierte Radtaxi für unsere Räder. Dieses wurde aufgrund der morgigen frühen Zugfahrt von Székesfehérvár benötigt. Nachdem dies erledigt war, suchten wir uns für den letzten Abend ein Restaurant. Diesmal sollte es nicht einfach nur das Erstbeste sein. Unsere Wahl viel auf Nádas Csárda. Sehr gutes und empfehlenswertes Essen. Für den letzten Abend kamen natürlich nur typisch ungarische Speisen in Frage. Aber die Größe der Portionen waren Wahnsinn. Ich bin mir nach wie vor nicht sicher, ob wir wirklich Vorspeisen bestellt haben, oder einfach zwei Hauptspeisen. Jedenfalls waren die Portionen riesig und ich brauchte nachher dringend einen Verdauungsschnaps. Der Kellner war ein Kapitel für sich und wir wurden ausgezeichnet unterhalten.^^ Zum Glück mussten wir vom Restaurant noch rund 1,5 km heim spazieren, was der Verdauung sehr zuträglich war. Danach gingen wir zügig ins Bett, da für morgen bereits um 05:15 Tagwache angesetzt war.
4. Tag (1.8. Montag) Abreise
Aufgrund der frühen Abreise bekamen wir dankenswerter Weise ein Lunchpaket von der Unterkunft zur Verfügung gestellt. Das Taxi kam pünktluch um 6:00 um uns abzohlen und fuhr uns zum Bahnhof nach Székesfehérvár. Unsere Räder warteten bereits am Bahnhof. Es war eine wirklich sehr gute Organisation und alles hat super funktioniert. Hier nochmal ein besonderer Dank an Edina, die uns erheblich bei der Organisation geholfen hat.
Die erste Zugfahrt führte uns wieder nach Budapest. Dort stiegen wir dann in einen Zug nach Györ um. Es gab zwar wieder die üblichen Verspätungen aber die waren alle kein Problem. Durch eine Verspätung des Railjets von Györ nach Bruck/Leitha war es uns sogar noch möglich den frühest möglichen Anschlusszug zu erreichen und wir hatten keinerlei Wartezeit in Györ. Somit waren wir bereits um die Mittagszeit wieder in Bruck und konnten zum MIttagessen beim berühmten Brucker Kebapstand (Hauptplatz) einkehren. Die Wespen waren zwar etwas lästig, aber der Kebap ist nach wie vor so gut wie vor Jahren (ich komme leider nur mehr selten nach Bruck).
Bester Döner wo gibt
Die letzten 14 km nach Petronell vergingen auch sehr schnell. Obwohl es immer wieder etwas enttäuschend ist, wenn man von Rad-Ausflügen nach Petronell zurückfährt. Bei uns gibt es nach wie vor nur Feldwege und es herrschte auch eine sehr drückende und trockene Hitze, die das Radfahren nicht so angenehm macht. Ich hoffe ja nach wie vor, dass die ehemalige Draisinen-Strecke in einen Radweg umgewandelt wird…
Zurück in Petronell gab es noch das obligatorische Abschlussfoto bei der Ortstafel. Sogar noch inkl. einer kurzen Vorführung der Gestensteuerung der neuen Samsung Handys. 😉
Abschlussfoto
Fazit
Die Anreise und Abreise war etwas komplizierter als es sein musste, allerdings war das einer Baustelle geschuldet. Der Radweg um den See ist wirklich perfekt und auch Rennrad geeignet. Hier wird auch viel Neues gebaut. Das Gastroangebot ist schon fast überbordend und das Preisniveau angenehm niedrig. Falls es zu unvorgesehenen Ausfällen kommt, gibt es auch einen Zug der rund um den See fährt.
“Fantastische Reiche” ist ein perfektes Kartenspiel für eine Radfahrergruppe. Die App “Regenradar” funktioniert erstaunlich genau. Wir verwendeten die App Splitwise für die Gruppen Abrechnungen (sehr einfach und unkompliziert aber Account-Zwang(!)), trotz Bedenken von Lukas. Machte aber vieles sehr einfach und ist deshalb auch sehr zu empfehlen.
=> Die Balaton-Umrundung ist eine absolute Empfehlung für jeden Radfahrer.
PS: Der Preis für das beste Radtaschendesign ging übrigens konkurrenzlos an Flo (bzw. eigentlich an Gaby 😉 ):
Diesmal haben wir einen Tag für Prag zusätzlich eingeplant. Wir haben einen Nachmittag um die Altstadt zu besichtigen und am nächsten Tag eine 3 stündige Sightseeing – Tour per Rad. Nur rumlaufen ist nicht so mein Ding, die Karlsbrücke rüber und retour strampeln ist mir zu viel, da nehme ich lieber die Dienste eines Portraitzeichners in Anspruch.
Vormittags die Stadt mit dem Rad zu erkunden ist schon wesentlich einfacher. Nette Führung durch unseren Guide, ein Sport- u. Deutschlehrer der sich die Geschichte selbst beigebracht hat erzählt uns alles über die Stadt. Mit den Jahreszahlen hapert es noch ein bisschen und das Radfahren auf den Pflastersteinen ist auch nicht angenehm.
Zuerst mal rauf zur Quelle, die Elbquelle liegt auf 1.386 Meter im Riesengebirge Nähe Spindlermüle in Tschechien ( Grenze Polen). Von Vrichlabi bis Spindlermühle nehmen wir den Bus mit Radmitnahme. Dieser fährt nur einmal am Tag um genau 9:10h, Vorbuchung nicht möglich, wir haben Bedenken ob es klappen wird. Bis auf ein kleines Hoppala beim Abladen der Räder (das fünfte Rad fährt fast davon, wird nicht zeitgerecht abgeladen) ging doch alles gut und wir sind im Skiort Spindlermühle.
Die Seilbahn (Seilbahn ebenfalls mit Radmitnahme) bringt uns weiter zur Bergstation Medvedin. Viele Wanderer sind dort unterwegs, das Radmitnahme – Service nehmen nur wir 5 in Anspruch und radeln danach Richtung Quelle. Es fehlen uns noch ca. 6 Kilometer bergauf mit dem Rad, zu unserer großen Überraschung geht es ohne Schieben, mit dem ersten Gang und am Bergkamm auch noch ein Stück flach.
Den letzten Kilometer müssen wir treten, aber nicht in die Pedale, das ist nicht erlaubt. Um die Mittagszeit erreichen wir die Elbquelle, wir haben diese logistische Herausforderung geschafft.
Das Wetter wird schlechter. Laut Insiderinformation kann sich hier das Wetter in wenigen Minuten ändern, und das trifft auch ein. Plötzlicher Regen zwingt uns in die Schutzhütte, Nebelschwaden ziehen durch, aber wir haben Glück, es dauert nicht lange und wir starten die Talfahrt.
Unsere Erwartung, ein leichter Talroller, wurde nicht erfüllt. Anfangs war es noch ok, auf einer Straße langsam runter da kein guter Asphalt, dann allerdings führt der Radweg in einen Wald und es wird immer schlechter. Später bei einer Hütte, bemerkten wir dass wir auf einer Langlaufloipe unterwegs waren. Im Sommer Radweg im Winter eine Ski Langlauf Strecke. Bei der späten Ankunft in Vrichlabe (Unterkunft) sind nicht nur unsere Räder fix und fertig sondern wir auch.
Es geht schnell voran da tendenziell abfallend, meist sind wir auf schwach befahren Straßen unterwegs. Kurze Übergangsstücke sind manchmal sehr schlecht zu befahren. Bei einem bergauf Schotterstück passiert es, ein Kettenwurf blockiert das Hinterrad. Diesmal hat sich die Kette so verzwickt das wir eine halbe Stunde brauchten um den Schaden zu beheben. Die Tour ist wegen technischer Probleme auf der Kippe gestanden.
Absichtlich nehmen wir nicht die leichtere Straße sondern entscheiden uns für die Naturroute. Im nachhinein betrachtet, war es doch die bessere Entscheidung, der Weg war doch nicht so schlecht und die Landschaft wunderschön.
Das Wetter wird immer schlechter, wir kämpfen mit Gegenwind und Sturm. Die letzten Kilometer werden zur Qual. Erleichtert kommen wir in Hradec Králové (zu deutsch Königgrätz) an. Abends versorgen wir uns mit dem Nötigsten (Becherovka) und einiges mehr, das Abendessen in einer guten Pizzeria lässt uns die Strapazen vergessen.
Etappe 3 (11. 7. 2022) Königgrätz – Kolin (80km)
Die ersten 20 Kilometer radeln wir auf Straßen. Dann kommen doch noch Radwege, die aber sehr unterschiedlich sind, manchmal auf dem Gehsteig, Wiesen und durch den Wald.
Es kommt eine Schottergrube, auf einigen Kilometern haben Baufahrzeuge den Radweg so zerstört das man kaum noch weiter kommt. Wieviel werden wir und das Rad noch aushalten?. Erstaunlich was man alles als Radweg bezeichnen kann, wir fahren über Wiese, Stein, Schotter durchqueren Wald, Baustelle, Schottergrube und vieles mehr. Ein Stamperl am Weg (Becherovka!!) muntert uns auf.
Etappe 4 (12. 7. 2022) Kolin – Nymburk (30km)
Es dauert lange bis wir Kolin verlassen. Die historischen Plätze sehen wir uns noch an und besuchen einen Radshop (neue Trinkflasche), wir kaufen noch eine Salbe in einer Apotheke und Getränke werden noch besorgt.
Aus logistischen Gründen haben wir heute nur 30 Kilometer auf unserem Plan. Um die laut Bikelinebuch schlechte Uferstrecke zu vermeiden, verlegen wir ein paar Kilometer auf den EuroVelo 4. Für die wenigen Kilometer nehmen wir uns Zeit, nach den Mühen der vergangenen Tage machen wir uns heute einen Wellnesstag.
Nymburk Stadmauer
Etappe 5 (13. 7. 2022) Nymburk – Melnik (70km)
Landschaftlich und kulturell eine Augenweide. Erstaunlich was man da alles zu sehen bekommt. Fischer die im Zelt übernachten, viele Zeltplätze, manchmal mitten im Wald, alle Arten von Wohnwagen und Zelte, eine beinah Attacke von einem Hund, ein Reh läuft vor der Nase übern Weg, jede Menge Leute unterwegs sowie vieles mehr. Zahlreiche urige Kioske laden ein, wir werden überall gut bedient und fühlen uns wie zuhause.
Radtechnisch allerdings eine Katastrophe, wir haben den härtesten Tag. Zu den schlechten Wegen, Furchen, Wiesen, Steinen, Wald, gesellt sich noch eine Baustelle. Erwähnenswert auch die unzähligen Pflastersteine die schon in Cuxhafen nervten, und wenn mal gut gemeinter Asphalt kommt, ist der auch noch mit Wurzelwerk durchwachsen, es wurden noch diverse Hindernisse und zuletzt noch eine enorme Steigung zum Hotel. Wir wollen die Elbe von der Quelle zur Mündung, daher müssen wir da durch. Empfehlenswert ist der Weg nicht.
Eine Baustelle zwingt uns in eine Umleitung die zu vermeiden besser gewesen wäre. Die gut gemeinte EV4 Umleitung entpuppt sich als Desaster. Der Bauarbeiter hat Nachsicht und lässt uns über den frischen Asphalt.
Wieder viele Teile mit steinigem Untergrund, in der Summe ist der Radweg nur für die härtesten Mountainbiker bestimmt, unsere Trekkingräder mit Gepäck sind dafür nicht geeignet.
Der schönste Radtag. Die ersten 50 km bester Asphalt und danach auch nicht schlecht. Gegen Ende landschaftlich wie in der Wachau……… Donauradfeeling kommt auf. Besonders interessant ist der Elbe – Durchbruch kurz vor Usti nad Labem (zu deutsch Aussig). Einkehrmöglichkeiten gibt’s mehr als genug, eine Bierzapfstelle am Radweg bei einer Ecke einer Hausmauer, das ist was “Einzigartiges”, da müssen wir eine Pause einlegen. Sehr anstrengend die letzten Kilometer, der offizielle Weg hatte mehrere Stiegen, das Rad drüber nur mit vier Händen zu schaffen, es ist zwar der Radweg, wird aber zur Kletterpartie. Die Hotelzufahrt war nur über die verkehrsreiche Straße möglich, wir sind total überfordert, ein Alptraum. Es gibt keinen Radweg, wir mussten das Navi bemühen, das hat leider die Autoroute berechnet aber Radwege gibt es in dieser Stadt sowieso nicht. Viel Glück mit dem Wetter, kaum im Hotel fängt es kurzfristig zu schütten an.
Bierzapfstelle
Etappe 7 (15. 7. 2022) Usti nad Labem – Bad Schandau (50km)
Hi, wieder schöne Radwege, vieles neu asphaltiert. Ab Melnik ist es schön zu radeln, das Wetter halbwegs okay. Temperatur und Gegenwind macht uns zu schaffen, aber es ist trocken. Das letzte Mittagessen in Decin kurz vor Grenze zu DE. “Der Radwanderweg Decin Bad Schandau” steht auf der Tafel. Dieses Stück ist das Schönste das ich je gefahren bin. Ich kenne nichts vergleichbares, etwa wie die Schlögener Schlinge in 10 facher Ausgabe nur eben gerade. Bester Radweg daneben meterhohes Gras, steil abfallendes Flussbett und anmutende Berghänge, einzige Farbe grün weit und breit. Habe nicht gleich mitbekommen das wir hier in der sächsischen Schweiz sind. Es ist geboten hier mit einem 15 Stundenkilometer- roller die Gegend zu genießen.
Etappe 8 (16. 7. 2022) Bad Schandau – Dresden (50km)
Das Wetter spielt uns heute einen Streich. Gegenwind und kühl. Vom Regen bleiben wir vorerst verschont. Nur ein paar Tropfen, die reichen zum mehrmaligen umziehen.
So ganz ohne kühlem Nass geht’s nicht. Wir sind gerade in Pirma am historischen Marktplatz. Aus heiterem Himmel Regenschauer, wir warten ab und ziehen weiter. Die letzten 20km wechselhaft zwischen Niesel und Regen, aber auf der letzten Etappe kann man das gelassen ertragen.
Das Wetter schlechter aber der Radweg schöner, mit sehr viel Einkehrmöglichkeiten. Bei Sonne ist da sicher alles vollgestopft, jedoch heute gähnende Leere. Zeitgerecht erreichen wir Dresden. Wir bummeln noch durch die Stadt, eine vorab gebuchte Stadtführung absolvieren wir auch noch und ein abschließender Cocktail in der Hotelbar krönt unsere Tour.
Conclusio
Wir haben die Elbe von der Quelle (hoch oben in CZ im Riesengebirge bei Spindlermühln) bis Cuxhafen DE zur Kugelbake abgeschlossen. Residiert haben wir in den bestenten Häusern (ein Lob der Elbe Radtouristik! ). Der erste Teil von der Mündung (Cuxhafen Kugelbake) bis nach Dresden. Ein Jahr später der zweite Teil von der Quelle bis nach Dresden. Wir erlebten zwei sehr unterschiedliche Welten, im ersten Teil historische Städte wie zb: Hitzacker aber auch viele mehr, langläufiges Gebiet mit historischer Elbe – Schifffahrt. Der zweite Teil bot uns einzigartige Naturlandschaft. Die ca. 200km lange Strecke bis Melnik wurde zur Herausforderung. Man braucht schon Wille und Durchhaltevermögen. Ab Melnik bis Dresden wieder ganz normale Radtouren -Bedingungen. Das viele “Erlebte” hier zu erzählen ist unmöglich.
Zwei mal Heurigenbesuch, beim Gangl (Illmitz) & Scheiblhofer (Andau)
Zwei Nächte im Burgenland
Tag 1 (Anreise Petronell – Prellenkirchen – Illmitz)
Wir treffen uns in Prellenkirchen mit der Familie Brandl und fahren bis Zurndorf (Bäckerei Naglreiter), ein kleines Frühstück zum Auftakt. Gleich neben am Standesamt wird gerade geheiratet, daher etwas Gedränge bei den Radabstellplätzen.
Es geht weiter nach Gols, im Biergarten sind wir mittags, für den Hunger gibt es eine Bratwurst mit Krügel Bier und Kirschradler für uns.
Ein sehr starker Rückenwind treibt uns nach Podersdorf und weiter bis nach Illmitz zu unserer Unterkunft (Gästehaus Haider). Im laufe des abends treffen hier noch viele weitere Radler ein, meist E-Biker, eine alte Weinpresse wird umfunktioniert zur Akkulade- Stellfläche.
Es bleibt noch viel Zeit den Heurigen “BeimGangl” zu besuchen. Hier treffen wir auch auf Julia, unsere mehrmalige Radtouren- Begleiterin. Nach ausgiebiger Jause gönnen wir uns noch eine Nachspeise in der Eismanufaktur Dolce Vita.
Auch am Tag zwei haben wir riesiges Glück mit dem Wind. Um die Strecke etwas zu verlängern fahren wir durch das ungarische Naturschutzgebiet bis nach Fertöd. Nach kurzer Pause, müssen wir um fast 180 Grad die Richtung ändern dass wir nach Pamhagen gelangen.
Aufgrund eines Wetterumbruchs ändert sich auch die Windrichtung um 180 Grad sodass wir wieder Rückenwind bis Tadten haben. Köstliches Mittagessen im Resturant Zwickl danach landen wir punktgenau im Weingut Scheiblhofer zu Führung durchs Weingut.
Es wird ein langer Tag. Zuerst die Führung durch das Weingut und danach die Verkostung. Im neuen Scheiblhofer Heurigenlokal “The Quarter” gibt es Abendessen. Sepp und Helga, ehemalige Radkollegen stoßen auch noch dazu, es gibt viel zu erzählen. Einige Flaschen Wein werden bis spät in Nacht hinein verkostet.
Im Windpark Halbturn stehen die Windräder genau richtig für uns. Im Schloss Halbturn besuchen wir die Ausstellung “Sisis Kleider” und natürlich auch die Schlosstaverne. Das letzte Mittagessen gibt es im “Pfefferkorn” in Nickelsdorf. Danach geht es wieder mit heftigem Rückenwind bis nach Prellenkirchen und Petronell.
Conclusio: Eine sehr leichte Tour, zum ersten mal hatten wir nur Rückenwind. Eine gelungene 60iger Feier mit Bike und Kulinarik, schöner kann ein runder Geburtstag nicht sein. Ein Geschenk war auch noch das traumhafte Wetter als Draufgabe.
Sonnenland Radtour im Mittel-Burgenland 11.-14.6.2022
Deutschkreutz – Weppersdorf, 51, 6 km und 663 Höhenmeter
Wir freuen uns auf ein paar Tage Radfahren im Burgenland, Start und Ziel ist diesmal Deutschkreutz. Die Ortschaft ist per Zug direkt und leicht erreichbar, z.b. von Meidling in 1 Stunde und 15 Min. (Raaberbahn; wer die Geschichte der Raaberbahn dazu lesen möchte: https://www.raaberbahn.at/raaberbahn-ag)
Wir fahren direkt zum Quartier, übernachten und am Samstag soll es in der Früh losgehen. Das Weingut Gager bietet einen angenehmen Aufenthalt mit neuen Zimmern und einem tollen Innenhof mit Blick in den Keller. Morgens verschlafen ist dank der Kirchenglocken unmittelbar daneben unmöglich; uns haben sie jedenfalls aber auch nicht gestört. Das Weingut liegt in Nähe des Bahnhofes ca. 5 Minuten entfernt.
Am Samstag nach einem ausgiebigem Frühstück radeln wir los. Die ersten Kilometer auf tadellosen Güterwegen bieten einen traumhaften Überblick über viele Weingärten (hauptsächlich Rotweinanbau) und wir machen einen Abstecher zur Donatuskapelle mit wunderbarem Ausblick. Ein Stück weiter gibt es einen ehemaligen ungarischen Wachtturm zu sehen und einem geschichtlichen Abriss dazu. Wir fahren weiter durch Neckenmarkt und Horitschon, immer auf gut zu befahrenden Güterwegen und durch Ortschaften mit liebevoll gepflegten Gärten. Freundliche Bewohner grüßen uns auf der Fahrt.
In Raiding ein Stopp beim Liszt am Bach Cafe/Restaurant. In unmittelbarer Nähe das Liszthaus, und für Lisztfreunde auch das Programm. Ein weiterer Höhepunkt des Tages übrigens war ein junger Radler mit einem Hunderucksack. Sein Liebling schaute uns interessiert zu (wir hielten gerade an) und war dann auch schon mit seinem Herrchen weg.
Nächste Ortschaft Unterfrauenhaid und dann zweigen wir ab nach Lackenbach, wenige Kilometer zur ungarischen Grenze und 1222 erstmals urkundlich erwähnte Ortschaft. Im Schloss finden wir diesmal keine Stärkung, dafür aber im Gasthaus zum Schilling eine nette Wirtin und die erwartete Stärkung dazu. Auf der Nachspeisenkarte auch Tichys Eismarillenknödel.
Es begrüßt uns die junge Wirtin und ein kräftiger Tusch der Blasmusik (oder gilt der doch der stattfindenden Geburtstagsfeier??). Die Zimmer sind auch hier sehr schön und komfortabel und gehen nach hinten, man hört von den Feiern recht wenig. Da wir sehr gut in der geplanten Zeit liegen, beschließen wir doch ohne Gepäck noch die Runde über Tschurndorf und weiter nach Kobersdorf anzugehen. Stop bei der Heilquelle in Kobersdorf , wo wir unseren Durst löschen. Die Heilquelle ist auch Treffpunkt der Einheimischen, bekannt auch die Schloss Spiele Kobersdorf.
Weiter nach Markt St.Martin und durch den Hildegard v. Bingen Park und entlang des Stoober Bachs radeln wir zurück nach Weppersdorf zum Quartier und haben dadurch am nächsten Tag (Regen?) eine kürzere Strecke zu bewältigen.
Am Abend essen wir im Gasthaus Fuchs auf der Hauptstrasse in Weppersdorf. Montag und Dienstag Ruhetag, für alle anderen Tage unbedingte Empfehlung dort zu Essen. Die Haube ist mehr als verdient.
Weppersdorf- Kirchschlag, 43,1 km und 380 Höhenmeter
Nach dem Frühstück (und nach Erwachen auch von Irmgards Kreislauf sowie korrekt geladener Offlineösterreichkarte bei mir) sitzen wir wieder auf und radeln über Markt St.Martin und Neutal durch Stoob und Oberpullendorf. Durch das Zentrum am Sonntag zu radeln macht Spaß, wenig Verkehr und die ersten Cafés haben bereits offen. Wir folgen dem gut beschilderten Wegweisern über den Burgstallberg nach Piringsdorf. Schön langsam meldet sich wieder der Hunger und auf Empfehlung eines Einheimischen kehren wir in Unterrabnitz beim Cafe-Restaurant „Zum Emil“ (leider nicht in unserer Offline-Karte verzeichnet) ein. Unsere Marketingtipps (Hinweise auf Restaurant am Radweg) sind bereits bei der Gemeinde eingereicht, harren aber auf eine positive Entscheidung derselben…
Nach dem Essen folgen wir weiter der Rabnitz und fahren über Schwendgraben nach Oberrabnitz. Mit doch einigen Höhenmetern und einer avisierten Schotterstrecke bergab kommen wir nach Kirchschlag in der Buckligen Welt und erreichen noch vor dem Ruhetag (Sonntag ab 16 Uhr) das Hotel Post/Hönigwirt. Leider sind die Fahrradständer von Autos zugeparkt, aber eine gute Jause nach dem Duschen entschädigt und für unsere Räder gibt es auch einen versperrbaren Raum. Eine kurze Wanderung zum nahegelegenen Feuerturm ist noch vor dem Abendessen möglich.
Kirchschlag-Lutzmannsburg, 53,4 km und 290 Höhenmeter
Es gibt das bisher umfangreichste Frühstück und die Anschaffung einer neuen passenden Trinkflasche, der Kauf eines Rasierapparates wird auf die Rückkehr verschoben und dafür das eigene etwas ältere Erscheinungsbild in Kauf genommen. Der Zöbernbachradweg gefällt uns auch sehr gut, Details des Familienradweges unter
Über Bubendorf und Deutsch Gerisdorf kommen wir nach Langeck und ab dort neben der Hauptstrasse nach Lockenhaus. Beim Sportplatz gibt es einen tollen Blick auf die Burg. Nach dem Apfalterberg in Rattersdorf beschliessen wir noch einen Abstecher zu einem Kraftort (Liebing- ca. 350 Jahre alte Kastanienbäume mit 10 Meter Umfang) zu machen, nach unserer Meinung kommen dort nicht viele Leute hin, obwohl es ein sehr schöner Platz ist. Die letzten 250 Meter sind auf Schotter und eher rumpelig zurückzulegen.
Die nächsten Kilometer sind geprägt von der Suche nach Lokalen für Mittagessen-leider ohne Erfolg- somit lassen wir, was das Essen betrifft, zwangsweise Mannersdorf an der Rabnitz, Klostermarienberg und Frankenau „links“ liegen und fahren direkt nach Lutzmannsburg. Auch dort nicht sehr viel Auswahl, aber bei Pischapu gibt es ein ausgiebiges Essen.
Wir radeln dann so wie bereits einmal eine Runde zusätzlich in Lutzmannsburg zum Thermengebiet und zum Grenzübergang nach Ungarn, dort ist auch noch als Gedenken an 1956-2006 ein Originalstacheldraht zu sehen.
Unsere Quartiergeber in der Pension Schlögl sind im Weingarten arbeiten, aber nach telefonischer Abstimmung dürfen wir bereits die fertigen Zimmer beziehen und uns erfrischen, bevor ein heftiger Regenguss niedergeht. Der geplante Heurigenbesuch am Abend scheitert am Veto der Gastgeber wegen einer geschlossenen Gesellschaft, und daher bleibt nur unser Lokal von Mittag.
Familie Schlögl verkostet mit uns noch einen guten Tropfen und wir plaudern noch ein wenig.
Für den kommenden Tag haben wir uns vorgenommen, den 11 Uhr 13 Zug nach Wien in Deutschkreutz zu erwischen und daher nehmen wir uns ein schnelleres Frühstück und einen früheren Aufbruch vor.
Lutzmannsburg-Deutschkreutz, 31,1 km und 300 Höhenmeter
Am nächsten Tag nach dem Frühstück radelt Pepito schon mal vor, um den ganzen Track mit Sicherheit abzuarbeiten (vor Deutschkreutz gibt es eine 5 km-Schleife, die wir als restliche Teilnehmer, falls es mit dem Zug knapp wird, auslassen könnten).
Nach den vielen Touren können wir unsere Leistung und den Weg recht gut einschätzen .Wir verlassen Lutzmannsburg über den Güterweg Lutzmannsburg-Kroatisch Minihof. Kleinwarasdorf und dann geht es Richtung Kreutzer Wald. Nach Prüfung der Uhrzeit geben auch wir für die 5 km Schleife grünes Licht und und wir schaffen mit Punktladung 11 Uhr in Deutschkreutz, die Radtour. Am Anfang des letzten Tages geht es eher bergauf, aber wunderbare Aussichten, große Felder und auch Windräder in der Landschaft.
Fazit:
schöne, auch familientaugliche Tour auf asphaltierten Güterwegen und wenig befahrenen Strassen, immer auch die Möglichkeit Kultur zu genießen. Auf die rechtzeitige Möglichkeit sich zu stärken achten, v.a. an den beiden ersten Wochentagen. Wer es eher sportlich anlegen will, kann die Tour auch in kürzerer Zeit absolvieren.
Budejovice , Schloss Hluboká nad Vltavou & Český Krumlov
Eine drei Nächte Tour in Südböhmen
Tag 1 (Budweis und Schloss Frauenberg)
Anreise mit der Bahn von Wien FJB nach Budweis. Umstiegsbahnhof ist Ceske Velenice kurz nach Gmünd. Zum Glück gibt es keine weiteren Räder am Bahnhof, denn die hätten im Zug keinen Platz mehr.
Unsere vorgebuchte Brauereibesichtigung schaffen wir gerade noch, da der Zug wegen Stromausfall Verspätung hat. Wir müssen unser Mittagessen im Brauereirestaurant leider auf 20 Minuten abkürzen.
Wir erleben eine sehr aufschlussreiche Besichtigung durch die Brauerei. Sachkundig wird uns alles erklärt. Noch dazu eine exklusive Führung nur für uns vier durch das ehrenwerte Haus.
Es bleibt nicht viel Zeit denn unsere nächste vorgebuchte Führung startet um 16:00h in ca. 12 Kilometer entferntem Schloss Frauenberg. Zum Glück ist der Radweg entlang der Moldau sehr gut asphaltiert und wir können etwas schneller treten.
Es erwartet uns ein herrliches Schloss mit einer ebenso wunderbaren Ausstattung. Das Schloss kann man nur mit einer Führung besuchen. Die Führung ausreichend u. knapp nach Staatsmuster
Es soll nicht mehr so stressig werden wie am Vortag. Wir radeln von Hluboká nad Vltavou nach Český Krumlov. Die Strecke wird allerdings enorm anspruchsvoll, eine Steigung nach der anderen. Auch die Wege mal gut mal schlecht, wir kommen kaum voran.
Gegen 14:00h erreichen wir Krumau. Der erste Eindruck entschädigt die mühen der Strecke. Leider schaffen wir es nicht eine Bootstour zu buchen. Dafür laufen wir mehrmals durch die Altstadt inklusive Burg. Enorm viele Touristen bummeln durch die Stadt.
Für das Abendessen buchen wir extra ein Lokal am Moldauufer. Beste Aussicht zu der Anlegestelle der eintreffenden Boote. Leider wird das Lokal durch einen heftigen Platzregen leergefegt. Wenigstens unser Tisch bleibt halbwegs trocken sodass wir Abendessen können.
Schon am Vortag ging es schwer voran…….. bei den heutigen Steigungen gibt es noch eine Steigerung, bis Bad Leonfelden haben wir uns 50 Kilometer vorgenommen. Es geht zäh voran, die Wege auch sehr unterschiedlich, von allem was dabei. Wieder müssen wir ein paar mal das Rad schieben.
Nach 25 Kilometer Mittagessen in Rožmberk nad Vltavou (Rosenberg). Wir sind froh das wir es schon bis hierher geschafft haben. Die Labstelle kommt genau richtig, es gibt auf dieser Strecke nicht viel Einkehrmöglichkeiten.
Nach Mlynek geht es auf steinigem Boden auf den EuroVelo7 entlang des ehemaligen eisernen Vorhanges über die grüne Grenze nach Österreich. Dabei treffen wir eine Zeitzeugin die über die Vertreibung und Zerstörung ihres Geburtsortes durch die Russen in der Nachkriegszeit berichtet, (sehr beeindruckende Erzählung).
Nur ein paar Wanderer sind hier unterwegs. Die Wege sind zu schlecht um Rad zu fahren. Aber wir schaffen es dann doch noch. Kurz nach der Grenze wieder in Österreich bietet sich eine Gaststätte zur Rast an. Wir kehren ein und es muss natürlich ein Most getrunken werden, wir sind müde und ziemlich geschafft, aber doch noch fröhlich im Mühlviertel angekommen.
Nach der Rast geht es weiter nach Bad Leonfelden. Die Wege werden aber noch schlechter, es geht über eine Wiese. Dennoch bringen wir die paar Kilometer schnell hinter uns. Wir sind auf einer Höhe von ca. 800 Metern angelangt, rein nach Bad Leonfelden dürfen wir dann doch noch bergab auf Asphalt fahren.
Tag 4 (Bad Leonfelden – Linz)
Der letzte Tag unserer Tour. Heute geht es bergab nach Linz, nur 40 Kilometer, jedoch müssen wir dort zehn Kilometer durch die Stadt radeln. Die ersten 25 Kilometer rasen wir auf bester Straße abwärts Richtung Linz. In Gallneukirchen kommt es zur ersten Rast. Wir liegen gut in der Zeit.
Ab Gallneukirchen werden die Wege wieder schlechter. Es geht zwar meist bergab, aber die Vororte vor Linz durchqueren wir auf rumpeligen Straßen. Durch Linz bis zum Bahnhof geht es auch nur mehr mit gutem Navi, ein Stück auf der Straße ist wegen fehlender Radwege auch von Nöten.
Zum Abschluss gönnen wir uns ein Bier im Klosterbräu und warten auf die Zugabfahrt. Die Reise mit dem ICE mit unseren Rädern wird ein Alptraum. Der Zug war überfüllt, offenbar hatten wenige Reisende eine Platzreservierung, nur mit Ellbogentechnik erreichten wir den Ausstieg mit unseren Rädern.
Conclusio: Eine sehr anstrengende Tour mit kulturellen und landschaftlichen Highlight’s. Budweis und Krumau (UNESCO-Weltkulturerbe) sind besonders einen Besuch wert. Auch sehr interessant entlang der Moldau zu radeln, mit viel Materialverschleiß (Bremsen) ist zu rechnen.
Radtour St.Pölten-Krems-Rohrendorf-Cuveerunde-Hainfeld-Baden oder auch 60er Jubiläumsradtour
26.-29.5.2022
Die Jubiläumstour zum runden Geburtstag startet in St.Pölten (die Anreise diesmal echt chaotisch, reservierte Plätze nicht vorhanden, am Bahnsteig zusätzliches Personal der OEBB aber nicht aktiv handelnd z.T.), gut dass es nur ca. eine halbe Stunde dauert von Wien Meidling bis St.Pölten ( unsere Räder standen deshalb in ganz normalen Eingang ohne Fahrradstellplatz, worüber der kontrollierende Schaffner nur mild lächelte und nichts sagte).Anreise von Petronell mit 30 min. Verspätung.
Alternative beim nächsten Mal: Westbahn.
Nach der Ankunft radeln wir über Großhain und Gerling zu einem Bauernladen in Fugging, erste Stärkung nach den Anstrengungen der Hinreise. Nach Stazendorf gehts zum kleinen Anzingerberg und durch Meidling im Tal. Nach Furth bei Göttweig erste Hinweise zum Donauradweg, und dann gehts auch schon über die Donaubrücke Krems. Es ist auch die Jahreszeit, wo diverse Sportfeste und Ortsschaftsfeiern stattfinden, wir bemerken öfters entsprechende Vorbereitungen bzw. sind Wettbewerbe bereits im Gang. In Krems natürlich mehr Verkehr, aber nicht weit zur Sandgrube 13, wo eine Erlebnisführung inklusive Kostprobe und Vorführung mit 3-D Brille wartet.
Wir können eine echte Empfehlung für dieses Quartier aussprechen, sehr nette bemühte Gastgeber, Weinverkostung mit viel Hintergrundwissen, tolle Zimmer, mehr als ausreichendes Frühstück. Geeignet auch für Wohnmobile als Stellplatz und idealer Ausgangspunkt für viele Touren zu Fuß oder per Rad.
Am nächsten Tag machen wir uns auf die Cuveerunde (bereits beschrieben :
Die Tour ist durch gleichbleibenden Anstieg vor Gföhl eigentlich gar nicht so schwierig, das Wetter meint es auch sehr gut mit uns. In Gföhl finden wir ein sehr nettes Wirtshaus zum Goldenen Kreuz und einen ruhigen Platz im Freien. Der Wirt schenkt uns eine Radkarte und berichtet von Parkscheinproblemen der Gäste in Wien (seit März 2022 Kurzparkzone!) und natürlich knapp vor Heimkehr ist noch Zeit für Eis.
Dann heisst es Abschied nehmen von Fam.Rosenberger ( nach Weinbestellung und Einkauf Senf…) Wir fahren beim Heizwerk Theiß vorbei zur Donau und über die Donaubrücke St.Georg-Kremser Schnellstraße ans andere Ufer, natürlich getrennt v. Autoverkehr. Hier trifft man naturgemäß bereist mehr andere Radfahrer, die an der Donau unterwegs sind. Längere Fahrt am Treppelweg, und wir folgen dann der Traisen (die uns einiges abverlangt-starker böiger Wind!) am Traisentalradweg. Der Radweg zieht sich heute für uns schon etwas und das Freizeitcenter Ratzersdorf kommt gerade recht für eine Pause. Am Sonntag findet ein Triathlon statt, daher sehen wir viele Sportlerinnen und Sportler auch schwimmen und laufen. Dann wieder entlang der Traisen, der Wind lässt erfreulicherweise nach.Wir überqueren die Gelsen und nach etwas Suchen finden wir ein Cafe. Wir stärken uns wieder mit einem Eis, und fahren weiter. Das letzte Stück bis Hainfeld zu unserem Quartier kommt uns dann doch abwechslungsreicher vor, St.Veit an der Gelsen und Rainfeld werden durchquert. Wir kennen von einem vergangenen Aufenthalt das Quartier Haginvelt und bleiben eine Nacht.
Beim Abendessen überlegen wir einige Optionen für den letzten Tag/Heimfahrt wegen schlechter Wettervorhersage. Aber wir haben Glück und kommen trocken über 48 km bis Baden. In Hainfeld gibt es an diesem Tag einen Flohmarkt, daher sind einige Plätze und Strassen gesperrt. Bei der Ramsau (Nomen est omen!) steile Stücke, daher aber auch tolle Abfahrten und Ausblicke. Nach Kaumberg kommt bald Thenneberg und Altenmarkt an der Triesting, hier wieder mal eine Umleitung, aber nicht lange auf der Strasse. Am Weg hinauf zum Hafnerberg nehmen wir ein Teilstück einer Mountainbikestrecke, wo wir die Räder schieben und sogar einige Stufen hinauf tragen müssen. Die Alternative wären die Serpentinen auf der Strasse zu fahren. Das Wetter bleibt uns gewogen und ab Alland auf dem funkelnagelneuen Helentalradweg über Mayerling und Sattelbach rollen wir talwärts.
Abschluss dann in Baden (es beginnt nun wirklich nasser zu werden) im Restaurant Edelsberger, mit innovativer Küche in Superqualität , etwas exotisch und besonders freundlich. Auch eine echte Empfehlung!
Nach einem ausgiebigem Essen als wirklich schönem Abschluss unserer Radtour noch ein kurzes Stück zum Bahnhof Baden und mit REX/Wiesel auf die Heimreise- diesmal komplikationslos!
Als Training für kommende Touren in Niederösterreich sowie als Formüberprüfung nach Erkrankung Covid wollen wir diesmal im Weinviertel eine 2 -Tagestour fahren, abgerundet durch Treffen mit Verwandten.
Samstag, 21.Mai,
59 km und ca. 700 Höhenmeter
Anfahrt wieder zu 4t per OEBB bis Mistelbach, problemlos. Dort treffen wir den 5.Radler, der uns eine Teilstrecke am Rad elektrisch unterstützt begleiten wird. Wir radeln aus Mistelbach hinaus und gleich geht es ins Grüne. Der Weg ist vom Gewitter der vergangenen Nacht noch teilweise feucht und hinterlässt auf den Rädern (aber keine gravierenden) Spuren. Die Gegend ist wirklich wunderschön, von der Jahreszeit her, alles grün, Felder wogen wirklich im Wind. Abzweigung nach Eibesthal, und über den 282 m hohen Goldberg weiter nach Kleinhadersdorf. Zeit für einen Stärkung in Poysdorf im Café Eisenhuthaus. Unser gewählter Platz ist lt. Tischnachbar reserviert, wir übersiedeln in den Schatten und genießen eine nette Pause in altem Gemäuer.
Von Poysdorf geht es Richtung Norden, es folgt ein Radstück unmittelbar neben der Schnellstrasse, doch ein Gegensatz zu den absolvierten Güterwegen. Eine herausgesprungene Kette wird schnell verarztet und es geht weiter nach Poysbrunn und Richtung Falkenstein.Es kommen doch einige Höhenmeter zusammen, in der Kellergasse ( eine der bekanntesten Kellergassen!) gibt es trotz Baustellen doch einige Touristen und Gäste, und wir fahren auch in Falkenstein beim Bilderrahmen vorbei mit Blick auf die Burg. Anschließend eine Erholungspause am Ortsende Nähe Dörfl Richtung Zlabern, eine Cousine zieht dort neu ein und wir bekommen eine Hausführung, vorher natürlich eine Stärkung. Das angepeilte Abendessen in Wulzeshofen muss um 1 Stunde verschoben werden, telefonisch kein Problem.
Weiterfahrt zum geplanten Quartier in Wulzeshofen, es geht gleich einmal bergan (Landmann, Galgenberg Wald). Eine für uns sinnlose vorgeschlagenen Route über einen gemähten Wiesenweg lassen wir aus und radeln immer westwärts. Es folgt Zlabern, und südlich von Kirchstetten erreichen wir Neudorf im Weinviertel, uns allen aus Kindheitstagen bekannt.Güterwege (auf denen wir einmal einem landwirtschaftlichen Ungetüm ausgewichen sind am Weg, die Geräte sind wirklich breit und hoch!) führen uns nach und durch Laa/Thaya, teilweise auf unbekannten kleinen Radwegen.Nördlich vom Waldgasthof Lindenhof fahren wir weiter und vorbei am Bio Gutshof Blaustauden.
Jetzt ist es nicht mehr weit zum Gasthof und Gästehaus Bsteh. Freundlicherweise erhalten wir die beiden nach hinten und somit sehr ruhig gelegenen Zimmer und nach Dusche geht es zum Abendessen. Aus den geplanten 6 Leuten werden es erfreulicherweise mehr, für die sehr netten und sympathischen Wirtsleute überhaupt kein Problem. Der 75jährige Seniorchef erzählt uns gerne einige Schmankerl aus seinen Erlebnissen. Super-Essen, unbedingte Empfehlung!
Gestärkt nach dem Frühstück radeln wir kilometerlang auf Güterwegen zwischen riesigen Feldern entlang, Richtung Süden.Die kleinen Steigungen absolvieren wir problemlos, erster Ort ist Stronsdorf, danach Patzmannsdorf. Nun kommt der Kreislauf ins Spiel, der steigt ganz schön an, es geht bergauf durch den Ernstbrunner und Leiser Wald. Wir treffen einige Radfahrer, und sind für den gespendeten Schatten sehr froh. Aber da sollte noch einiges kommen….
Geplant haben wir eine Mittagsrast in der Buschberghütte
Nach Klement gibt es eine erfreuliche Abfahrt und wir wissen, es geht dann noch einmal hinauf zur Buschberghütte. Aber: der ausgesuchte Weg hinauf entpuppt sich auch als schmaler Wanderweg, der quer auf den Berg hinauf führt, sehr ruppiger Boden, teilweise im Wald, wir müssen dann doch die Räder schieben. Das war wirklich ein Training für die Kondition.
Dafür erwartet uns oben in der Hütte trotz angekündigten Personalproblemen ein gutes Essen und v.a. trinken und es bleibt Zeit für ein Foto Gipfelkreuz und Radarwarte.
Den weiter vorgeschlagenen direkten Weg durch den Wald nach Michelstetten lassen wir mit der nun gewonnenen Erfahrung links liegen und fahren rechts über die Strasse (heute fast kein Verkehr) nach Michelstetten. Wieder eine kleine Pause in der Sonne bei einem Weinkeller, danach fahren wir weiter nach Mistelbach zum Zug, der uns auch Hause bringen soll. Am Weg gibt es in Olgersdorf noch ein privates Biotop zu besichtigen und am Weg liegt Asparn mit Museum f.Urgeschichte, wo heute auch ein Fest mit Musik geboten wird.
Es bleibt noch Zeit für einen Besuch im Cafe/Eissalon Harlekin. Dann brechen die uns begleitenden Einheimischen wieder auf nach Hause und wir schaffen es bequem zum Zug nach Wien.